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Elmar Zepf


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Elmar Zepf hat eine reiche Berufserfahrung als Planer und Hochschullehrer, Er war in verschiedenen deutschen Bundesländern in der Landesplanung tätig (NRW, Ba Wü, Bayern) und wurde dann Professor für Städtebau und Raumplanung an der Universität der Bundeswehr in München.

Sein Engagement für die Dorferneuerung in Bayern war gekennzeichnet von Bemühen um unkonventionelle und innovative Entwicklungswege.

Mehrere Jahre lebte er im Südburgenland und betrieb ein "Institut für urbane Innovationen" in St. Martin bei Jennersdorf.

Sein Anliegen war die Verbindung von Stadt und ländlichem Raum, wie er es etwa in den folgenden Thesen zum Ausdruck bringt:

"Die Myrmekologen Holländer und Wilson, die die faszinierende Welt der Ameisen erforscht haben, prognostizieren, dass deren „kleinformatige Lebensräume die Ökosysteme unserer Größenordnung überdauern“ werden. Riesenimperien seien meist nur von kurzer Dauer. .

Die urbanen Riesenimperien, die heute an der Ostküste der USA, in Brasilien, in Japan, in China und Indien entstanden sind, dürften -überträgt man die Erkenntnis auf humane Systeme- kein langes Leben vor sich haben. Schon seit einigen Jahrzehnten werden selbst die Größenordnungen europäischer Städte als „unregierbar“ charakterisiert. Kenner der asiatischen Megametropolen beschreiben das Vergebliche, eine geregelte Stadtstruktur oder eine Organisation öffentlicher Dienste aufbauen zu können"

"Zum Grundverständnis von Großstadt gehören: das Fremde erleben und in der Anonymität leben zu können. Zum Grundverständnis von Landstadt und Dorf gehört das Überschaubare der Bürgerschaft und deren Kontrolle über den Einzelnen. Damit können zwei sehr unterschiedliche lokale Ebenen der globalen Ebene gegenübergestellt werden"

unvergesslich bleiben seine mahnenden Worte:

"Die Kommunikationsverdichtung konzentriert sich bislang eher in den Metropolen als in peripheren Räumen. Nicht die Landstädte und die Dörfer sondern die Großstädte profitieren in erster Linie ökonomisch von der Telematisierung. Der ursprünglich die Raumordnungsexperten elektrisierende Gedanke, die durch IT abnehmende Bedeutung von Entfernung und Zeit bringe dem ländlichen Raum neue Entwicklungschancen verkehrte sich ins Gegenteil. Die Idee war im Prinzip zunächst richtig. Erst die Praxis hat gezeigt, dass man für den „flow of communication (Manuel Castells) Investitionen, technische und personale Infrastruktur, Kow-how, mediale Kompetenzen, Netzwerkverständnis, urbane Fühlungsvorteile braucht, über die Dorf und Landstadt nicht verfügen. Der befürchtete „digital divide“ stellt sich deshalb auch ganz heftig zwischen Städtisch und Ländlich ein.

Heute stehen wir wieder an einer Wende, nämlich da, wo sich das Augenmerk vom „flow of communication“ zum „generating knowledge“ wendet. Und es tut sich wieder einmal ein Fenster für den ländlichen Raum auf, das auf die Chance von lokalem Wissen blicken lässt."

  • interessant ist auch das Gespräch mit Florian Rötzer über Teledörfer:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/6/6023/2.html


FranzNahrada: Da gibt es ganz spannende Gemeinsamkeiten mit dem was hier im Dorfwiki besprochen wird:
  • wichtige Rolle von lokalem Wissen über natürliche Rückkoppelungsprozesse/Kreisläufe als Basis einer neuen Struktur von Arbeitsplätzen und Berufen.
  • Rolle der Bio-Landwirtschaft als "gatekeeper" in die Städte
  • Handwerk der Zukunft, vernetzte Produktion mit CAD (vgl. ChristineAx)
Bei soviel Übereinstimmung gibt es auch einige strittige Punkte zwischen uns:

  • die Rolle der Zersiedlung im ländlichen Raum - Problem oder keines
  • Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Definition einer "neuen Dörflichkeit" im bewußten Gegensatz zur urbanen Identität, aber auch zur alten Dörflichkeit. (siehe hier im Dorfwiki vor allem ReicheDörfer aber auch NeueArbeit)
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