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Zusammenfassung

1999 hatten wir (unter dem Etikett "Information Habitat") ein großes Event im Austria Center gemeinsam mit The World of NGOs. Erstmals in Österreich schafften wir die Möglichkeit in einer Art Messe mit Workshops für NGOs, einen anschaulichen Überblick über die vielfältige Palette der "anderen" zu bekommen, das eigene Anliegen zum Kristallisationspunkt von Gesprächen und Kontakten zu machen, die bereits vorhandene Vielfalt zu entdecken und sie mithilfe des Internets zu bündeln. Niemals zuvor wurde die Thematik "Internet als Herausforderung der Zivilgesellschaft" so umfassend und vielseitig behandelt. Und auf der großen Bühne - wo auch das "Kunstlabor Planet Earth" lief - zeigten wir ein Video das ich gemeinsam mit Christian Haderer produziert hatte: Der Philosoph Arnold Kayserling - ebenfalls eine Persönlichkeit über den eine Sendung zu machen sich lohnen würde - erklärte die tiefe Symptomatik und Bedeutung des Earth Day als dem "Moment des Ostens".

Details

Als es draußen dunkel wurde, der Mond und die Sterne am klaren Abendhimmel über der NGO-Internet-Fiesta leuchteten, war es Zeit im Rahmen der Earthday-Feier der Natur zu huldigen ...

Zwei Videos stimmten die BesucherInnen auf das Thema "Ressourcen der Erde" ein.

"The Global Brain" von Peter Russell.

Basierend auf dem Buch "Die erwachende Erde" zeichnet das Video ein inspirierendes und optimistisches Bild von der Zukunft der Menschheit. Dabei wird von der These ausgegangen, daß die Erde ein sich selbst regulierendes organisches System ist und die evolutionäre Zukunft der Menschheit im bewußten Zusammenspiel mit diesem Organismus liegt. Menschliche Fähigkeiten der Kommunikation werden immer wichtiger. Russell zeigt in Analogien aus der Evolutionsgeschichte, daß die Herausbildung der Noosphäre, eines planetaren Nervensystems/Bewußtseins, nichts Besonderes ist. Aus Vielfalt kann Harmonie und Ordnung werden, während Dominanz in der Evolutionsgeschichte regelmäßig zu Katastrophen geführt hat.

"Tamera - Zentrum für Humanökologie" von Sabine Lichtenfels.

Das Video führt den Global-Brain-Gedanken an einem konkreten Beispiel selbstorganisierten Lebens in Einklang mit der Erde fort. Eine neue Renaissance, eine Kultur der Vielfalt, des gegenseitigen Respekts und des Verständnisses des innewohnenden Reichtums, fordert die Entwicklung von Labors und Experimentierzentren. Ein solches Labor ist Tamera im portugiesischen Alentejo, gegründet 1995. Viele Themen werden in diesem "Heilungsbiotop" behandelt, die allesamt auf einem System struktureller Gewaltlosigkeit fußen.

"Kunstlabor Planet Erde"

Die Digitale Performance "Kunstlabor Planet Erde" wurde als Late Night Special der NGO-Internet-Fiesta von Franz Xaver und Sascha Ignjatovic präsentiert:

"Im rahmen der NGO-Internet-Fiesta wurde eine "elektronische skulptur" entwickelt und als nicht abgeschlossenes system in das globale system integriert. von dieser skulptur wurden dann die signale direkt zu den rezipienten in den veranstaltungsraum uebertragen. der betrachter befand sich nicht ausserhalb der skulptur, sondern war ein teil dieser.
... durch die live-uebertragung der akustischen signale eines wettersatelliten und zusaetzlich durch die akustische umsaetzung der wasserstoffstrahlung des universums, empfangen ueber dem austria center in wien, wurde der globale gedanke in die Veranstaltung integriert. ein "near realtime" bild der erde mit den akustischen signalen aus den tiefen des weltraums wurde auf einer grossen projektionsflaeche dargestellt. inhaltlich wurden diese perspektiven durch eine elektronische grussbotschaft vinton cerfs - "vater des internets" - zur zukunft des internets und des interplanetarischen internets unterstuetzt."

(Franz Xaver, Sascha Ignjatovic)

die Geschichte des 'Earthday'

Es war nach Mitternacht, der Kalender zeigte schon den 21. März 1999 ... ... als die Geschichte des 'Earthday' erzählt wurde.

Die Feier eines "Earth Day" oder "Nature Day", wurde von der Stadt San Francisco (Saint Francis ist Ökologie-Schutzpatron) angeregt. Auf Initiative von John McConnell? wurde 1970 dafür der Frühlingsbeginn, der 21. März mit seiner Tag-Nacht-Gleiche als "day of nature's equipoise" als "Earthday" proklamiert. Die Initiative ( https://earthsocietyfoundation.org/) ist heute weltweit für all jene offen, die sich als "trustee of Earth's beautiful systems of balance" und der Gleichheit aller Menschen verstehen. Die Earthday-Proklamation wurde von den Vereinten Nationen unterzeichnet, und seither wird jedes Jahr in der Nacht vom 20. auf den 21. März - zu Frühlingsbeginn - die UN-Peacebell in New York als Solidaritätszeichen geläutet.

Seit 1996 ist Wien - auf Initiative von Hans Janitschek, Information Habitat und Labor g.i.v.e und mit einer eigenen, von der Japanischen Botschaft gestifteten Peacebell - aktiver Teil dieses "hoffnungsvollen und globalen Moments"

Auf der NGO-Internet-Fiesta schickte der ehemalige UN-Generalsekretär Kurt Waldheim eine Video-Grußbotschaft zur Feier des Earthday'99. Er erinnerte daran, daß sich diese interkulturelle Tradition bei der UNO bewährt hat, und meinte, daß dieses gemeinsame, weltumspannende Gedenken ein kulturüberbrückendes, einigendes Moment in sich berge.

Gedanken zum Earthday '99 vermittelten dann per Videosequenz Arnold und Wilhelmine Kayserling, mit ihrem Beitrag "Space and Time - Bridge between Cultures". Das Philosophen-Ehepaar sieht in dem natürlichen Zusammentreffen von Zeit und Raum in der Tradition des Earthday, die gemeinsamen Strukturen der menschlichen Kulturen und Religionen.

"Raum und Zeit seien die inhärenten Muster, aus denen menschliche Kulturen und Religionen bestünden. Dies sei der Schlüssel zu einer wirklichen Weltkultur, denn sowohl Identitäten als auch Unterschiede ließen sich durch dieses Modell verstehen und in produktive und kreative Energien verwandeln. Es gehe nicht um einen Rückfall ins Ritual, sondern um einen bewußten Einsatz von "ganzheitsmachenden" Werkzeugen. Das einst als irrational verachtete Wissen der Urvölker und indigenen Kulturen sei überraschend kongruent mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über Prinzipien der Selbstorganisation. Hier aber sei ein Schlüssel gefunden, dem sich gerade der Dritte Sektor in seiner Suche nach Identität und Integration nicht verschließen dürfe, ein Werkzeug zur Erzeugung sinnvoller Ganzheiten aus unterschiedlichen Perspektiven, jenseits von hierarchischer Abstraktion und Gleichmacherei." (Zusammenfassung von Franz Nahrada)

Und schließlich machte sich ein Grüppchen wackerer Helden und Heldinnen auf den Weg ...

... um pünktlich um 2.46 Uhr die Peacebell im Vienna International Centre zu läuten, und damit den Frühlingsbeginn und die Earthday-Prinzipien zu feiern ... ...