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Europäischer Verband für das Dorf und die Kleinstadt

ASSET – INITIATIVE
Aktion zur Stärkung von Kleinstädten in Europa

In der niederösterreichischen Kleinstadt Retz (Weinviertel) fand im November 2004 eine Tagung zu Kleinstädten in Europa statt. Träger und Organisatoren dieser Veranstaltungen waren ECOVAST (Europäischer Verband für das Dorf und die Kleinstadt), SEEDA (Entwicklungsagentur Südost-England) sowie die Niederösterreichische Landesregierung.

Auf der Veranstaltung waren über 80 Teilnehmer aus mehr als einem Dutzend europäischer Länder versammelt.

Im Verlauf der Diskussionen in Retz wurde deutlich, dass in Europa eine Strategielücke in der Politik hinsichtlich der Kleinstadtentwicklung besteht. Mittlerweile existiert eine Vielzahl von Strategien für Großstädte und Regionen sowie zunehmend auch für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Jedoch fallen die Kleinstädte durch das Netz dieser Kategorien oder werden innerhalb dieser Gruppierungen nicht ausreichend wahrgenommen, obwohl sie etwa 20% der Bevölkerung Europas ausmachen (noch höher fällt der Anteil aus, rechnet man das Umfeld der Kleinstädte hinzu). Es wurde Übereinstimmung darüber erzielt, dass bei zunehmenden Herausforderungen für Kleinstädte durch eine Verschärfung der Entwicklungsprobleme, es besteht Bedarf für ein Projekt, welches dieser Zielgruppe vielfältige und problembezogene Unterstützung und die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch anbieten soll. Das Projekt will dazu Einrichtungen aus dem öffentlichen und anderen Bereichen zusammenbringen, die sich für die Kleinstadt einsetzen.

Kleinstädte in Europa besitzen erhebliche Bedeutung als Zentren für das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben der Regionen oder Teilräumen zu denen sie gehören. Sie bilden Schnittstellen der Vernetzung mit den dörflichen Siedlungen ihres unmittelbaren Umfeldes einerseits und den Großstädten einer Region bzw. Ballungsräumen andererseits. Ihnen gemeinsam ist eine große Vielfalt hinsichtlich Ursprung, Alter, heutiger Größe und Charakter. Kleinstädte zeigen überall lokalen Besonderheiten, was sie zu einem elementaren Bestandteil des europäischen Kulturerbes macht.

Bemerkenswert ist, dass kein europäisches Programm mit Anspruch für den gesamten Kontinent sich den Kleinstädten als eigenständigem Gegenstand widmet. In einigen Ländern widmen sich staatliche Behörden und regionale Institutionen den Kleinstädten, bieten Unterstützung an, regen zur Netzwerkarbeit sowie zum Erfahrungsaustausch an. Vereinzelt existieren thematische Netzwerke von Kleinstädten wie z.B. die Aktion der Marktstädte in England. Ähnliche Strukturen sind in Kroatien und in Polen anzutreffen.

Das ASSET-Projekt ist das Ergebnis der Diskussionen während der Tagung in Retz und hat – kurz gefasst – die folgenden Ziele:

- Förderung der Kooperation und des Erfahrungsaustausches zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen, die mit oder für Kleinstädte arbeiten;

- Förderung der Kooperation und des Erfahrungsaustausches zwischen Kleinstädten Europas z.B. durch Bildung themenbezogener Partnerschaften;

- Vertretung der spezifischen Interessen der Kleinstädte gegenüber den Europäischen Institutionen (EU-Kommission, Europarat, Ausschuss der Regionen) sowie den jeweiligen Landes- und Bundesbehörden;

- Stärkung der Kleinstädte u.a. durch Verbesserung der Wahrnehmung der spezifischen Potentiale und Besonderheiten der Kleinstädte der EU-Länder im europäischen Rahmen;

- Herstellung einer Fachöffentlichkeit für die vielfältigen Themen und Belange derKleinstädte;

- Unterstützung, Förderung und Absicherung angewandter Forschungsarbeit zur Entwicklung von durch empirische Befunde gestützten Strategieansätzen mit Blick auf das Wohlsein, die Daseinsfürsorge und die zukünftige Rolle bzw. Position von Kleinstädten in Europa innerhalb des Städtesystems in Europa.

Der europäische Verband ECOVAST, eine schon etablierte Nicht-Staatliche-Organisation (NGO) mit Erfahrungen in Netzwerkarbeit, ist für ein solches Projekt gut aufgestellt und hat für eine Anlaufphase einige Partner (Entwicklungsagenturen und NGOs) bereits gewinnen können:

- SEEDA (South-East of England Development Agency/UK)

- Yorkshire Forward (Yorkshire Regional Development Agency/UK)

- CRC (Commission for Rural Communities/UK)

- APURE (Association pour les Universités Rurales Européennes)

- MONTE, Portugal

Seit einiger Zeit läuft das Einwerben finanzieller Mittel für das Vorhaben. Über die Startfinanzierung durch einzelne Partner während der Anlaufphase des Projektes hinaus, sollen v.a. Stiftungen angesprochen und die Möglichkeiten der EUFörderprogramme genutzt werden. Das Projekt ist offen für weitere Partner,

- die sich aktiv in die Arbeit einbringen wollen,

- den Zielen der Initiative verbunden fühlen und

- sich thematisch in das bestehende Netzwerk einbeziehen wollen.

Die Aufmerksamkeit der Organisationsgruppe der Initiative galt zunächst der Ausrichtung bzw. der Dimension des Projektes. Im Ergebnis wurde beschlossen, dass ganz Europa (einschließlich Russlands) betrachtet werden soll. Schließlich bedarf die „Kleinstadt“ einer ungefähren Größenbestimmung. Die Grenzen wurden mit Bevölkerungszahlen zwischen etwa 2.500 und 30.000 Einwohnern gesetzt, wobei eine solche Rahmensetzung flexibel zu behandeln ist. Ziel ist es, die Vielfalt bei den Ländern Europas und Teilräumen innerhalb der Länder herauszustellen (z.B. Kleinstädte in peripheren Gebieten, Kleinstädte in Ballungs- bzw. Metropolräumen und Kleinstädte etwa mit Funktionen als Mittelzentren). Auch die Probleme von Kleinstädten innerhalb Europas sind unterschiedlich, obwohl Aspekte wie:

- Funktionsverlust an größere Städte im Zuge der Globalisierung und Zentralisierung,

- der Verlust an Lebensfähigkeit von Innenstädten aufgrund von großflächigem Einzelhandel an der Peripherie der Städte,

- der Bedeutungsverlust des öffentlichen Raumes,

- die Probleme städtischer Mobilität und

- die Auswirkungen städtebaulicher Entwicklungen

häufig anzutreffen sind.

Während der Anlaufphase von ASSET werden v.a. Informationen aus den Ländern der Projektpartner gesammelt, mit dem Ziel erste Grundlagendaten zu gewinnen und eine Datenbank zu erstellen. Mit Fortdauer des Projektes wird sich der Rahmen der Aktivitäten ausdehnen. Ein Arbeitsprogramm ist in Vorbereitung. Die Anlaufphase wird noch einige Zeit andauern.