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12 Thesen zur DorfUni

1.

Die DorfUni ist eine Nutzanwendung der neuen digitalen Technologien, um eine neue flache Bildungsstruktur zu schaffen, die die existierende Bildungswelt ergänzt mit dem Schwerpunkt, Menschen im ländlichen Raum mit lokalen und regionalen Handlungsmöglichkeiten zu konfrontieren und zu inspirieren.

2.

Sie hat den Charakter einer gemeinsamen Selbsthilfeinstitution von (potentiell immer mehr) Gemeinden, die Bildung als einen der kritischsten Faktoren für die Zukunft ländlicher Räume erkannt haben, sowohl was die Problemlage anbelangt als auch die Lösung.

3.

Die Problemlage beschränkt sich dabei nicht nur auf das Abwandern junger Menschen zur Ausbildung in die Städte, sondern auch auf eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit, Stagnation und erzwungener Autoritätsgläubigkeit unter denen, die dableiben wollen oder müssen.

4.

Die Lösung besteht im direkten Teilen von hilfreichem und in der Praxis bewährten Wissen zwischen den Gemeinden einerseits  und einem gezielten Andocken an andere Bildungssysteme, um zum Beispiel junge Menschen auch vor Ort mit höherer Bildung zu versorgen und eine enge Verbindung zwischen zukünftigen Arbeitsfeldern in der Region und dem dazu notwendigen Wissen zu schaffen, andererseits. Die DorfUni kann eben auch ein wesentlicher Kanal sein für Berufsbildung, Fernuniversitäten etc.

5.

Ländliche Räume sind bei Strafe des Untergangs dazu gezwungen, Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und Kreisläufe ins Zentrum ihrer Bemühungen zu stellen.

6.

Die Bildung muss einerseits hochgradig gemeinschaftsbildend sein, Begegnung und praktische Umsetzung fördernd, auf der anderen Seite hochgradig individualisiert zugeschnitten, um füreinander komplementäre Qualifikationen zu fördern.

7.

Der ländliche Raum hat diesbezüglich zwei Besonderheiten: Auf der einen Seite wirkt Konkurrenz und wirtschaftlicher Wettbewerb eher in Richtung Ressourcenvergeudung, auf der anderen Seite müssen knappe menschliche Ressourcen (wenn man diesen häßlichen Begriff überhaupt gebrauchen will) viel bewusster eingesetzt werden als im städtischen Raum.  Soll heißen: eine Kreislaufwirtschaft benötigt erstens prinzipiell "mehr Kommunikation als Markt", mehr inneregionale Koordination als freies Spiel der Kräfte - und die (wenigen) Einzelnen, die im ländlichen Raum aktiv sind, müssen eigentlich zweitens mehr und vielseitigere Qualifikationen haben als Städter. Sie hätten nämlich viele und mannigfache Aufgaben, soll der Lebensstandard gegenüber den Städten gleichwertig sein.

8.

Diesen Besonderheiten trägt das neue Bildungssystem Rechnung, das die DorfUni mit aufbauen will. Die Kommunikation zwischen Gemeinden erleichtert die Erfüllung dieser Aufgaben, denn sie ermutigt Gemeinden, sich Themen zu suchen und darin exzellent zu sein. Darauf aufbauend wird es leichter möglich sein, menschliche Ressourcen (zum Beispiel im Verwaltungsbereich) zu teilen.

9.

Wenn wir ein symbolisches Bild für die DorfUni malen wollen, dann als Gebäude mit 3 Stockwerken:

  •  im Erdgeschoß, das quasi auch der Träger und das Fundament des Ganzen ist, finden Gemeinschaftsveranstaltungen, öffentlich und zugänglich für alle, zwischen Gemeinden statt. Quasi ein großes Townhouse, wo die Menschen vor Ort zusammenkommen und sich mit Ideen für Handlungsfelder der kommunalen Zukunft beschäftigen.
  • Im ersten Stock (wiederum rein symbolisch gedacht) hängt man sich an Bildungskanäle aus der ganzen Welt, um diese gemeinschaftlichen Möglichkeiten zu vertiefen
  • im zweiten Stock (wiederum rein symbolisch gedacht) vertiefen sich die einzelnen in ihre Spezialaufgaben,Berufsbildung, individuelles Curriculum. Die präsentieren sie wiederum im Erdgeschoß
10.

In der Realität wird natürlich die räumliche Zuteilung und Form sich jeweils nach den regionalen und lokalen Besonderheiten richten, entscheiden die Menschen in einer Gemeinde einvernehmlich, wo und wie diese ihre Bildungsveranstaltungen stattfinden. Ob in der Schule, die zur Erwachsenenschule wird, im Gemeindezentrum, bei der Feuierwehr oder im Gasthaussaal - es gibt immer eine Möglichkeit. Allerdings müssen wir schon heute feststellen: Der Breitbandausbau geschieht nicht nur wegen Handymast, Teklefonie, Fernsehen, Internet: er geschieht auch um neue, verlässliche Möglichkeiten der Gruppenkommunikation zu schaffen, die aber bis dato sträflich vernachlässigt worden sind. Die DorfUni wird oftmals der erste Einstieg sein, verbunden auch mit technischen investitionen und Qualifikationen, die sich aber vielfach lohnen werden. Manchmal wurde schon "im ersten Stock" begonnen (z.B. Montagsakademie), aber diese Veranstaltungen haben nur selten wirklich interaktiven Charaklter gehabt.

11.

Der Austausch im "Erdgeschoß" setzt voraus, dass Themen und Schwerpunkte im Vorfeld geklärt werden. Es wird eine zentrale personelle und technische Infrastruktur brauchen, die mit der DorfUni mitwachsen kann. Aber es wird auch den Austausch der Bildungsverantwortlichen vor Ort untereinander bedürfen, damit ein Thema wirklich so aufbereitet werden kann, dass es authentisch, informativ und inspirativ für andere Orte wirken kann.

12.

Es bedarf daher zunächst einer befristeten Pilotphase, um gemeinsam das "Handling" dieser Möglichkeiten zu lernen, und dafür benötigen wir Unterstützung und auch Pilotgemeinden.

Zusagen aus zumindest 2 Gemeinden (NÖ und Steiermark)  liegen bereits vor