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Frische Milch macht müde Schnellbacher munter

Mit der Milch aus dem Supermarkt? Die ist super lange haltbar, billig aber dafür weit entfernt von der Milch, die die Kuh uns gibt. Milch ist eben nicht gleich Milch!

Das Mittelding zwischen Frisch- und H-Milch heißt in Fachkreisen ESL-Milch.

Die Abkürzung steht für Extended Shelf Life, was übersetzt bedeutet „längeres Leben im Kühlregal“.

Eher bekannt ist sie unter Bezeichnungen wie „länger frisch“, „maxifrisch“ oder „extra langer Frischegenuss“.

Diese Bezeichnungen sind irreführend, da es sich eben nicht um Frisch-Milch handelt, sondern um hocherhitzte Milch.

Das Angebot von frischer Milch wurde weiträumig durch ESL-Milch verdrängt. Dazu ist aufgrund der ungenauen Bezeichnungen schwer zu erkennen, ob es sich um pasteurisierte und mikrofiltrierte oder höher erhitzte ESL-Milch, oder um nur pasteurisierte Milch handelt.

Der Begriff „extended shelf life“ (ESL) ist gesetzlich nicht definiert. ESL-Milch muss gekühlt (8–10 °C) werden. Die Haltbarkeit beträgt dann etwa 12 bis 21 Tage in der geschlossenen Verpackung. Das lange Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bezieht sich auf die geschlossene Verpackung, denn „längerfrische“ Milch (ESL-Milch) ist nach dem Öffnen dieser nur noch bis zu einer Woche haltbar, sofern unter dem MHD, und das auch nur, wenn sie weiterhin gekühlt wird. Wenn die Kühlung nicht ausreichend ist, verdirbt sie schnell, ohne dass dies sofort deutlich am Geschmack zu erkennen ist.

Damit ist sie trotz der intensiveren Haltbarmachung beim Verbraucher in etwa genauso haltbar wie frische pasteurisierte Milch, wenn die Packung nicht geschlossen bleibt. Aufgrund des Vitaminverlustes ist aber ein Kauf auf Vorrat nicht empfehlenswert, und ebenso wenig ein Kauf, wenn dass MHD nicht mindestens 14 Tage in der Zukunft liegt. Während mit thermischen Verfahren hergestellte ESL-Milch anfangs als hocherhitzt gekennzeichnet werden musste, ist diese Verpflichtung seit August 2007 entfallen. Solche Milch darf seitdem genau wie Frischmilch als lediglich pasteurisiert deklariert sein.

Herstellung

Die klassischen Methoden zur Haltbarmachung von Milch sind Pasteurisation (30 Sekunden bei 72–75 °C, gekühlt 5–6 Tage haltbar), Ultrahocherhitzung (H-Milch, 1–4 Sekunden auf 135 °C, bei Zimmertemperatur 3–6 Monate haltbar) und Sterilisierung, thermische Verfahren. Die ESL-Milch ist von der Herstellung zwischen den ersten beiden anzusiedeln.

Der Geschmack verdorbener ESL-Milch geht ähnlich wie bei H-Milch zunächst nur leicht ins Muffig-Bittere über, und nicht deutlich ins Saure wie bei rein pasteurisierter Milch. Es ist daher schwieriger, durch den Geschmack festzustellen, ob die Milch verdorben ist. Vitamingehalt

Der von vornherein durch das Erhitzungsverfahren bedingte Vitamin-Verlust liegt bei etwa 10 % gegenüber der Rohmilch. Er nimmt durch Lagerung weiter zu: z. B. 5–15 % (gesamt 14,5–23,5 %) des Vitamin B1 und bis zu 7 % (gesamt 16,3 %) des Vitamin B6. Dabei weist die mittels indirektem Erhitzungsverfahren hergestellte ESL-Milch eine deutlich bessere Haltbarkeit der Vitamine auf als direkt erhitzte ESL-Milch.

Vorteile

Die längere Haltbarkeit im Vergleich zur ausschließlich pasteurisierten frischen Milch ist ein bedeutender Vorteil für den Handel. Während pasteurisierte Milch innerhalb weniger Tage abverkauft sein muss, kann ESL-Milch in größeren Mengen auf Vorrat bestellt werden. Das Risiko, zu viel oder zu wenig Milch zu bestellen, ist für Einzelhändler und Vertriebe wesentlich geringer und Bestellungen können zeitlich zusammengefasst werden. Position von Verbraucherschützern

Die Produktion von ESL-Milch sei ökologisch kaum vertretbar, erklärte die Verbraucherzentrale. Sie verbrauche „sinnlos“ Energie für die Erwärmung der Milch und den Transport der haltbaren Milch über weite Strecken. Regionale Molkereien hätten das Nachsehen. Handelsnamen

ESL-Milch wird im Einzelhandel beispielsweise unter den folgenden Handelsnamen angeboten (unter anderen):

  • Bärenmarke,
  • Die Alpenfrische Vollmilch, von Allgäuer Alpenmilch GmbH Weihenstephan,
  • Frische Alpenmilch, von Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG[11]
  • (Campina) Landliebe Frische Landmilch 3,8 %, vertrieben bei Real, REWE, Edeka, Tengelmann/Kaiser's
  • A&P Frische Vollmilch 3,5 %, vertrieben bei Tengelmann/Kaiser's
  • Frische Bio-Vollmilch von Gläserne Meierei GmbH mit Bio und Naturland Siegel, vertrieben bei Tegut
  • Gutes Land Frische Vollmilch, vertrieben bei Netto/Plus Marken-Discount
Mili Milch Aldi, Lidl und Penny bieten keine Frischmilch mehr an, sondern nur noch bis zu vier Wochen haltbare ESL-Milch.

Diese Bezeichnungen sind irreführend, da es sich eben nicht um Frisch-Milch handelt, sondern um hocherhitzte ESL-Milch.

Die Frage ist, ob Verbraucher in Anbetracht dieser rasanten Entwicklung in absehbarer Zeit überhaupt noch eine Alternative beim Einkauf haben.

Die Frischmilch scheint ein Auslaufmodell zu sein und das ärgert viele Verbraucher, die sich schon in der Verbraucherzentrale darüber beschwert haben. Versierte Milchtrinker erkennen einen geschmacklichen Unterschied und lehnen den leichten Kochgeschmack der ESL-Milch.

Wir Schnellbacher haben eine Alternative! Wir haben die Kühe von unserem Bauern Reimer vor unseren Augen und können uns ihre Milch ins Haus bringen lassen.

Dann bekommen wir wirklich, wirklich frische Milch. Diese Milch ist im Kühlschrank mindestens 3 Tage haltbar.

Aber nicht jeder Schnellbacher kann oder will zum Bauern laufen, um sich seine Milch zu holen.

Aber - wir könnten das gemeinschaftlich organisieren. Dreimal in der Woche (Montag, Mittwoch, Freitag) fährt ein freiwilliger Milchdienst zum Reimerbauern und holt da in einzelnen Flaschen abgefüllt die „Bestellungen“ ab. Jeder Milchabnehmer stellt seine mit seinem Namen gekennzeichnete Milchflasche am Abend vor die Tür und bekommt sie am gleichen Abend gefüllt zurück.

Der ehrenamtliche Milchdienst besteht aus 4 Personen. Jede von ihnen macht im Monat eine Woche lang unentgeldlich Milchdienst.

Damit ist nicht nur uns, den Verbrauchern geholfen, sondern auch „unserem“ Bauern Reimer.

Wir könnten einen Probemonat das Milchprojekt laufen lassen und wenn es klappt, dann für den ganzen Herbst, Winter und Frühling. Im Sommer würden wir aussetzten.

Wenn das Beispiel von Schnellbach sich rumspricht, dann werden andere Dörfer folgen und wir als Verbraucher haben endlich die Möglichkeit, auf die Milchpolitik Einfluss zu nehmen.