Dorf Tratsch / Gescheites Zur Krise |
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Zusammengestellt von FranzNahrada
" Der Opel-Betriebsrat brachte es schon zum Ausdruck: wie wäre es mit kürzerer Arbeitszeit? Wenn zu viele Produkte erarbeitet werden, dann ist es logisch, nicht einfach die Brocken völlig hinzuwerfen, die Anlagen zu verschrotten und von HartzIV zu leben, sondern weniger zu arbeiten. Natürlich kann man auch die Preise senken. Aber bei einer Überproduktion von Dingen, die aufgrund der Arbeitsteilung in Massen hergestellt werden können, können alle Firmen die Preise senken, was den Betrieben und den Löhnen der Arbeitenden dort nicht gut tut. Und Autos kaufen bekanntlich keine Autos, Milliardäre sind nach dem zweiten Maybach und dem vierten Porsche zufrieden (Opel kaufen die eh nicht, auch nicht bei noch soviel gesenkten Steuern). Auch kann man Geld in die Bevölkerung pumpen. Nicht die läppischen KFZ-Steuerbefreiungen, sondern richtiges Geld, sagen wir mal die 500 Milliarden, die derzeit für die Banken bereitgestellt wurden. Das wäre pro Mann und Maus in Deutschland 80 Millionen x 6.000 Euro. Nicht schlecht, gerade für kinderreiche Familien. Bestimmt nähme der Absatz an Opel und VW,BMW und Daimler zu. Aber nach dem Drittwagen vor der Tür und angesichts der Frage, ob im nächsten Jahr solch ein Geldsegen noch einmal käme, ist damit zu rechnen, dass dieses Geld auf Konten der Banken landete. Und vielleicht wieder in Derivaten. Der Unsinn ginge weiter. Es handelt sich also um die OBJEKTIVE NOTWENDIGKEIT, an den REALEN Bedürfnissen der Menschen orientiert zu produzieren. Bestimmte Produkte in geringerer Anzahl und geringerer Komplexität zu produzieren. Wir brauchen keine Allradbrummis mit elektronischem Killefit und Spitzen -PS-Werten in unseren Städten. Und in die Sahelzone können wir sie nur verschenken, gebraucht werden DIESE Modelle dort auch nicht. In gepanzerter Form lassen sie sich durch andere Wüsten fahren bis zur Verschrottung durch Abnutzung oder Treffer. Sinnvoller aber ist Planwirtschaft. Bis man dahin kommt, werden noch Jahrzehnte vergehen. Das hilft den Opelarbeitern nicht. Langfristig helfen auch die Spritzen mit Geld nicht. Nicht einmal mittelfristig. Ganz nebenbei wird deutlich, woran es hapert: diese Finanzkrise ist eine Überproduktionskrise mit falschen, dummen, betrügerischen und unverkäuflichen Produkten in Form von Finanz- UND realen Produkten. Die Bauern rebellieren derzeit in ihrem Sektor, weil die Milchquoten erhöht werden. Damit mehr Angebot den Preis senke. Jeder Verbraucher freut sich über gesenkte Preise, wohl wahr. Aber wieviel Milch saufen Sie deswegen mehr? Wieviel Stühle oder Autos oder Klopapier kaufen Sie MEHR, wenn der Preis sinkt? Nichts gegen Milch für arme Kinder, aber soziale Probleme werden nicht durch Überproduktion gelöst. " von http://www.mai2.eu/ thanks an c.auly for the relaying
Wenn es denn wirklich sein muss, dann hat der Staat zur Geldbeschaffung eben auch noch andere Quellen – nicht nur Staatsanleihen, die unmittelbar profitabel bewirtschaftet werden müssen und die deshalb die Sozialwirtschaft kommandieren. Dann werden die Notenbanken ihre "Druckmaschinen" wieder anschmeißen, damit sie das Geld beibringen. Geld lässt sich ja schließlich auch als Kapitalvorschuß drucken - oder besser gesagt: Pressen. Es muss nur der Druck auf die Menschen sichergestellt werden, dass sie zusätzlich zur Arbeit für ihre Reproduktion und das gesellschaftliche Mehrprodukt noch hinreichend lange für den Staat zur Deckung des verlorenen Staatsvermögens arbeiten, für höhere Steuern und Sozialabgaben eben, die man irgendwann später dann einschmeicheln und eintreiben wird. Die angebliche Deregulation, welche die Finanzpolitik als neue Leitidee vorbrachte und die viele für das Hauptproblem der Globalisierung halten, ist damit nun beendet. Man kann mit dem Versteckspiel aufhören und wieder offen regulieren wie es für die Kapitalisierung der Staatsfinanzen nötig ist. Und die Bürger danken es ihm auch noch, dem Staat, als hätte er die Verschuldung nur für sie gemacht. http://kulturkritik.net/kultur/kommunalrevolte/index.html
Werner Ruegemer, Vorstand im Business Crime Control, fordert in seinen juengsten Beitraegen das Insolvenzverfahren fuer die maroden deutschen Banken. Ruegemer hatte in der Vergangenheit insbesondere zur Privatisierung und anderen Geschaeften der Finanzindustrie in Deutschland recherchiert und veroeffentlicht. Er erkennt in der deutschen Bankenrettung einen Blankoscheck fuer die Großbanken. Werner Ruegemer: Wenn die Finanzakteure, insbesondere die Banken, sich gerade jetzt in ihrer bisher freiesten Phase selbst als handlungsunfaehig erklaeren und die Rettung beim fundamentalistisch kritisierten Staat suchen, dann muessen sie wirklich am Ende sein. Gemessen am eigenen Selbstverstaendnis hat das Kapital seinen Bankrott erklaert. Nichts waere systemgerechter als dass jede zahlungsunfaehige Bank zum Insolvenzrichter geht oder mit sanfter Gewalt dorthin begleitet wird. Gerade das aber passiert nicht. Insolvenzverschleppung ist eine Straftat, waere dies sogar auch in einem betriebswirtschaftlich gut gefuehrten Sozialismus. Aber der jetzige, eigentlich handlungsunfaehige Staat sorgt hurtig und eilfertig fuer die Brechung seiner eigenen Gesetze. Und auch die EU-Markt-Fundis sind ploetzlich ganz flexibel von der Richtigkeit der Verfahren ueberzeugt, die sie bisher verteufelt haben. So manche KritikerInnen, die den „Marktradikalismus” der Neoliberalen heftig attackierten, muessen nun erfahren, dass die „Marktradikalen” in Sekundenschnelle zu Staatsradikalen mutierten und dabei offensichtlich keinerlei Argumentationsprobleme hatten. Man muss aber nur genauer hinsehen bzw. bisher hingesehen haben. In Wirklichkeit hat die neoliberale Wirtschaft unter Fuehrung der Finanzakteure von vornherein auf die Vollkasko-Methode gesetzt: volle private Freiheit und volle staatliche Absicherung. „Als angemessene kalkulatorische Verzinsung des von den Privaten eingesetzten Eigenkapitals gilt die durchschnittliche Rendite zehnjaehriger deutscher Bundesanleihen… zuzueglich eines jeweiligen, dem unternehmerischen Risiko angemessenen Risikozuschlags”, lautet § 3 Absatz 4 des Gesetzes ueber den Bau und die Finanzierung von Bundesfernstraßen durch Private, beschlossen 1994 vom Bundestag auf Initiative von CDU und FDP. Das gilt, wenn Baukonzerne und Banken den Bau und die Finanzierung von Straßen uebernehmen. Staatlich garantierter Risikozuschlag! Eigentlich nicht nur nach neoliberaler Lehre der Widerspruch in sich selbst. Macht aber nichts. Ist aber genau das, was die wollten. Und jetzt bekommen. Diese staatliche Gewinn-Garantie und Risiko-Absicherung findet sich standardisiert bei allen Privatisierungen, z.B. in den Entsorgungsvertraegen der Staedte mit privaten Muellofenbetreibern. Fuer die Investoren RWE und Veolia, die im Jahre 2000 die Haelfte der Berliner Wasserbetriebe fuer 30 Jahre gekauft haben, gilt die selbe Garantie: Wenn die Preise und Gebuehren fuer Trinkwasser und Abwasser es nicht hergeben, dann muss aus dem Landeshaushalt nachgeschossen werden. Undsoweiter und so fort. Da haben halt auch die linken Kritiker des „Marktradikalismus” sich nur an der Theorie abgearbeitet und nicht an der Praxis. Ob die Chipwerke von Advanced Micro Devices in Dresden oder das Handywerk von Nokia in Bochum - welcher Investor baut noch irgendeine Fabrik, die nicht moeglichst weitgehend vom Staat mitfinanziert wird, begleitet von Steuerermaeßigungen, Lohnverzicht, bedingungslosen Infrastrukturvorleistungen? Staatliches Wohngeld fuer das Hochhalten der Mieten, staatliche Zuschuesse fuer Kombiloehne, Zuschuesse fuer Vollzeit-Tageloehner aus der Arbeitslosenkasse, staatliche Pensionszahlungen fuer die fruehverrenteten Mitarbeiter der privatisierten Post - und das alles als Dauerleistung in zwei- und dreistelliger Milliardenhoehe. Gerade die lautesten Markt-Schreihaelse sind nun die radikalsten Verstaatlicher. Der Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, die wie die anderen vier US-Investmentbanken mit ihren „Finanzinnovationen” wesentlich die Finanzkrise herbeigefuehrt hat, rettete sich rechtzeitig in die Regierung und gibt nun mit der Staats-Maske des Finanzministers den Bankenretter. Der Chef der Deutschen Bank, ebenfalls als Kreditgeber fuer Hedge Fonds, Private Equity Fonds und spekulative Hypothekenbuendel fuehrend unter den Verursachern der Krise, hat wesentlichen Einfluss beim deutschen Rettungspaket: Die außerbilanziell gefuehrten Briefkastenfirmen der IKB in der US-Finanzoase Delaware wurden mit 10 Milliarden Euro gerettet, nur damit die Deutsche Bank und andere ihre Kredite, die sie der IKB fuer die „giftigen” Spekulationsprodukte gegeben haben, zurueckgezahlt bekommen. Erst danach wurde die IKB fuer 120 Millionen an eine US-Heuschrecke bzw. deren „deutsche” Niederlassung verscherbelt. Aehnlich ist es bei der mit 50 Milliarden Euro immer noch nicht geretteten Hypo Real Estate, dort stellt die Deutsche Bank inzwischen den neuen Vorstand und kann die staatlichen Gaben nach eigenem Gusto und in aller Heimlichkeit verteilen. Der Staat ist hier kein Staat nach den Vorgaben des Grundgesetzes und von Allgemeininteressen. Der Bundestag gab der neuen Finanzmarkt-Stabilisierungs-Anstalt (FMSA) einen 500-Milliarden-Blankoscheck. Diese Anstalt und ihre staatlichen Finanzen sind aus der parlamentarischen Prozedur und aus dem Bundeshaushalt ausgegliedert. Mit der Schlußbilanz in einigen Jahren werden wie bei der alten Treuhand-Anstalt, die das DDR-Vermoegen privatisierte, die Schulden dann auf die oeffentlichen Haushalte uebertragen. Der Staat setzt hier also mit ausgelagerten Zweckgesellschaften und Schattenbudgets auf dieselben Praktiken, die zur Finanzkrise gefuehrt haben. Die FMSA ist eine staatliche Behoerde, doch darin waltet uneingeschraenkt die private Bankenlogik und die private Selbstbedienung. Welchen volkswirtschaftlichen Sinn macht es, diese Finanzakteure zu subventionieren, ihnen ihre zerstoererischen Werkzeuge zu belassen und alles nur ein bisschen besser zu ueberwachen? Und zwar ueberwachen zu lassen durch Institutionen wie Weltbank, Weltwaehrungsfonds, Europaeische Zentralbank, die die Krise nicht vorhergesehen und verhindert, sondern mitorganisiert haben? Weiterverkauf von Krediten in einer endlosen Kette (Verbriefung), Wetten auf Aktienkurse, Wetten auf Ausfaelle, Auslagerung solcher Transaktionen in außerbilanzielle „Zweckgesellschaften”, Auslagerung dieser versteckten Operationen zudem in Finanzoasen: Alle diese reinen Interbanken-Geschaefte machen neun Zehntel aller gegenwaertigen Bankgeschaefte aus und haben in die Finanzkrise gefuehrt. Dasselbe haben aber nicht nur Banken praktiziert, sondern auch Konzerne. Alle Automobilfirmen etwa betreiben ihre Banktoechter Die haben erstmal nur Kredite fuer Autokaeufe vergeben, dann aber diese Kredite und alle anderen Forderungen an Dritte ebenfalls zu spekulativen Finanzprodukten gemacht: Deshalb haben auch die extrem kreditabhaengigen Autokonzerne jetzt kein Eigenkapital und sind der von ihnen selbst mitverursachten Krise ausgeliefert. Diese Praktiken haben in der Tat nicht nur das „Vertrauen”, sondern auch die Gemeinschaft zerstoert, das oekonomische Eigentum ausgezehrt, sei es privat oder oeffentlich. Ausgezehrt und entwuerdigt wurden insbesondere die abhaengig Beschaeftigten und die Nicht-mehr-Beschaeftigten. Soll jetzt durch die staatlichen Rettungspakete das „Vertrauen” in die giftigen Instrumente und gemeinschaftsschaedlichen Akteure wieder aufgebaut werden? Nein. Es kommt darauf an, diese gemeingefaehrlichen Praktiken nicht zu vergesellschaften, sondern sie zu eliminieren. Die Bankrotterklaerung der Finanzakteure muss ernst und angenommen werden. Der perverse, staatlich garantierte Risikozuschlag darf nicht weiter regieren. Sonst gehen die vielfaeltigen Formen der direkten und schleichenden Enteignung weiter. Und sonst ist nicht nur die naechste Finanz-, sondern auch die naechste Wirtschafts- und Demokratiekrise vorprogrammiert.
Auszüge aus einem Artikel in der Jungle World von Michael Heinrich Banken und Finanzmärkte sind keine Störung oder gar Parasiten eines »normalen« Kapitalismus. Ganz im Gegenteil: Kapitalverwertung ist ohne Kredit überhaupt nicht möglich. Dass dies sowohl für den Kreislauf des Einzelkapitals wie für die Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals gilt, ist eines der großen Themen im viel zu wenig gelesenen zweiten und dritten Band des Marxschen »Kapitals«. Auf dem Finanzmarkt werden dann Aktien und Kredite (sowie davon abgeleitete Ansprüche, die verschiedenen »Derivate«) zu handelbaren Anlageformen von Kapital. »Finanzmarktspekulation« steht nicht im Widerspruch zu kapitalistischer Produktion (die ebenfalls stets ein spekulatives Element enthält), sondern ist ihr notwendiges Pendant. Und genau wie die kapitalistische Produktion zu Überproduktionskrisen tendiert, bringt der Finanzsektor immer wieder Überspekulationen mit einem anschließenden Crash hervor. Die Finanzmärkte sind die freiesten und flexibelsten Märkte, die es gibt. Sie kommen dem neoliberalen Marktideal am nächsten – und gerade sie haben den größten Crash seit langem produziert. Der kapitalistische Markt braucht den Staat als Regulator, damit er nicht seine eigenen Fundamente völlig zerstört. Staatliche Regulation ist daher auch nicht das Anfang vom Ende des Kapitalismus, sondern eine seiner Existenzbedingungen. Allerdings sind die Art und das Ausmaß der Regulation keineswegs von vornherein klar. Hier existieren verschiedene Kapitalismusmodelle und unterschiedliche Kapitalfraktionen, und politische Lager bevorzugen durchaus unterschiedliche Varianten. .... Erstaunlich sind auch die Summen, die in Rekordzeit bewegt werden können. Der gesamte Bundeshaushalt 2008 sah bislang Ausgaben von 283 Milliarden Euro vor. Auch nur eine oder zwei zusätzliche Milliarden, etwa für die von Hartz IV abhängigen Kinder, die de facto unter der Armutsgrenze leben, galt als unter keinen Umständen finanzierbar, würde es doch das hehre Ziel in Frage stellen, schnellstmöglich einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Jetzt werden über Nacht 480 Milliarden Euro, also weit mehr als das Anderthalbfache des gesamten Haushalts, bereit gestellt, um den Bankensektor zu retten. ... Was die Eigentumsrechte, die der Staat jetzt erwirbt, in ein paar Jahren noch wert sein werden, kann heute niemand voraussagen; wäre es anders, müsste der Staat nicht einspringen. Und für Bürgschaften, egal ob es sich um staatliche oder private handelt, gilt: Wer eine eingeht, sollte auch einkalkulieren, dass sie fällig wird, alles andere wäre nur blauäugig."
Entwicklung der Geldmenge in den USA (12/2002 – 12/2008) - Quelle: US Federal Reserve / DollarDaze? "Es wird für alle, Privatpersonen wie Wirtschaftsführer, dringlich, sich auf eine sehr schwierige Zeit vorzubereiten, in der ganze Bereiche unserer Gesellschaft wegbrechen werden und zumindest zeitweise oder sogar dauerhaft aufhören werden, Bestandteile der Gesellschaft zu bilden . So wird z.B. der Zerfall des Weltwährungssystems im Sommer 2009 nicht nur den Dollar (und aller Geldanlagen in Dollar) zusammen brechen lassen, sondern das Vertrauen in alle Papierwährungen (also ohne Gold- oder Silberdeckung) massiv unterminieren. Alle Empfehlungen in dieser Ausgabe des GEAB sollen auf diese Situation vorbereiten. Weiterhin gehen wir davon aus, dass die Staaten (5), die besonders monolithisch, besonders mächtig, besonders zentralistisch sind, diejenigen sein werden, die von der fünften Phase der umfassenden weltweiten Krise besonders massiv betroffen sein werden. Weitere Staaten, die unter dem Schutz dieser Staaten stehen, werden ihre Schutzmächte verlieren und damit dem Chaos in ihren Regionen ausgeliefert sein."
*Why Capitalism Shouldn't Be Saved
From Zurich and Washington to Frankfurt, London, and Tokyo, all the king's horses and all the king's men-bankers, economists, policy analysts, and government leaders-are trying to put capitalism back together again. But none of them has stopped to ask whether capitalism is worth saving in the first place. Some will be tempted to dismiss the sort of thought-experiment being conducted in these pages of Tikkun-attempts to imagine a possible successor system to capitalism-as so much wishful thinking by a historically defeated Left. Like the boy who cried wolf, socialists predicted the end of capitalism perhaps one too many times in the twentieth century to be taken seriously in the twenty-first. Yet it would be difficult to exaggerate either the profundity of the contemporary crisis, or the importance of developing a viable alternative to the existing order. Last September, after the United States Treasury injected half a trillion dollars into the monetary system to unthaw the frozen U.S. banking system, Ben Bernanke, the chairman of the Federal Reserve, privately informed members of Congress "that the financial system had come perilously close to collapse." Only prompt action by the Treasury and Fed, he told them, had prevented "disaster" and "full-scale panic." The following month, while Iceland teetered on the brink of bankruptcy and Wall Street suffered its worst one-week stock market decline ever, Nicolas Sarkozy, the French president, candidly told reporters that the world economy had indeed been poised "on the edge of an abyss." Since last summer, in fact, the governments of the leading industrialized countries have been engaged in an epic behind-the-scenes struggle to keep the global financial and banking system viable. So far, Germany has put up $679 billion to stabilize its banking system; Britain has spent the equivalent of one fifth of its national GDP. Meanwhile, by November of last year, the United States had either spent or assumed financial obligations totaling $7.8 trillion to stabilize the deteriorating financial sector-a staggering amount equal to half of this country's annual GDP. But even that has not been enough to stanch the blood of capitalism's hemorrhagic fever, which has raged on into the new year. In February-even as President Barack Obama (the national candidate of "hope" only months before) was bluntly warning of "catastrophe" if Congress failed to approve his $700 billion economic stimulus package-his new head of the Treasury, Timothy Geithner, announced a new plan committing the United States to an additional $2.1 trillion to stabilize the system. The Dow Jones plummeted an additional 4.6 percent on the news. As of spring 2009, the leading capitalist states in Europe, North America, and Asia have thus either spent outright, or exposed themselves to financial risks totaling, well over $10 trillion-a figure so vast that one searches in vain for any relevant historical parallel. By comparison, the entire Marshall Plan to rebuild Europe after World War II cost a mere $9.3 billion (in constant 2005 dollars). According to the United Nations, it would cost $195 billion to eradicate most poverty-related deaths in the Third World, including deaths from malaria, from malnutrition, and from AIDS. So the amount of money committed by policymakers to save capitalism from itself is already fifty times greater than what it would take to save tens of millions of human beings from terrible daily suffering and premature death. If the wealthy nations instead invested that $10 trillion into the economies, health systems, and infrastructure of the Third World, rather than transferring it to the world's richest banks, private financial institutions, and investors, they could usher in a new epoch in the history of the species-a world community in which every human being would be guaranteed a livable life. That the financial bailout is a colossal misdirection and waste of public resources, however, is not the most scandalous thing about it. What is truly unconscionable is that all this money is being spent to prop up capitalism itself-a mode of economic and social life that has corrupted and hollowed out our democracies, reduced great swaths of the planet's ecosystem to polluted rubble, condemned hundreds of millions of human beings to wretchedness and exploitation, and enslaved billions of other animals in farms that resemble concentration camps.
Meanwhile, our planet is dying. Or rather, its flesh and blood creatures are. At the height of the financial crisis last year, a Swiss conversation group released a study showing that as many as one-third of known mammals on earth face imminent extinction, perhaps in a matter of decades, as a result of habitat destruction and mass killing by human beings. Yet not one of the hundreds of bloggers, news analysts, or politicians at the time thought to connect the dots between this and similar warnings of mass species extinctions and the dominant mode of development, capitalism. Yet it is just this metastatic, expansionist system that has imperiled human civilization and the natural world alike. So severely has capitalism disrupted the world's climate (the petroleum economy, let us not forget, has been the main pillar of capitalist industrial development for the last 100 years) that even if all carbon emissions were halted tomorrow, scientists now believe that the earth's atmosphere would warm for another 1,000 years. Hundreds of millions of people, and billions of other animals, will be displaced by rising sea levels, or will starve or suffer malnutrition as a result of flooding, drought, and fire, or else will die from illnesses caused by new plague vectors opened up by sudden climate change and a gravely weakened world health system. In 1997, a group of European academics published a book called The Black Book of Communism, in which they documented the brutality and mass killings committed by totalitarian Communist regimes in the course of the twentieth century. ''Perhaps a group of academics will one day publish a Black Book of Capitalism.'' They should. For when a mode of life that subordinates all human and spiritual values to the pursuit of private wealth persists for centuries, there is a lengthy accounting to be made. Among the innumerable sins that have followed in capitalism's long train, we might mention, for example, the hidden indignities and daily humiliations of the working class and the poor; the strangulation of daily life by corporate bureaucracies such as the HMOs, the telecom companies, and the computer giants; the corruption of art and culture by money; the destruction of eroticism by pornography; the corruption of higher education by corporatization; the ceaseless pitching of harmful products to our children and infants; the obliteration of the natural landscape by strip malls, highways, and toxic dumps; the abuse of elderly men and women by low-paid workers in squalid for-profit institutions; the fact that millions of poor children are sold into sexual slavery, and millions of others are orphaned by AIDS; the fact that tens of millions of women turn to prostitution to pay their bills; and the suffering of the 50 million to 100 million vertebrates that die in scientific laboratories each year. We might also highlight the dozens of wars and civil conflicts that are directly or indirectly rooted in the gross material disparities of the capitalist system-the bloody conflicts that simmer along from month to month, year to year, as though as natural and immutable as the waxing and waning of the moon-in places like Darfur, Rwanda, Congo, Afghanistan, Vietnam, and Iraq, where millions of wretchedly poor people die either at the hands of other wretchedly poor people, or from the bombs dropped from the automated battle platforms of the last surviving superpower. Capitalism is responsible for all this, and more besides. Yet perhaps its most destructive feature-the one that in many ways stands as the greatest single impediment to our own efforts to find a practical and creative solution to the present crisis-is capitalism's fundamental antagonism toward democracy. weiter hier: Ganzer Artikel Das Schwarzbuch Kapitalismus hat übrigens schon jemand geschrieben, und zwar Robert Kurz. Es ist sogar von A bis Z downloadbar hier http://www.exit-online.org/pdf/schwarzbuch.pdf FritzEndl: 20.6.09. Die Taschenbuchausgabe (1999)ist schon vergriffen, aber es gibt eine gebundene Neuausgabe (Verlag Eichborn, 25,70 Euro) mit einer ausführlichen Einleitung: "Vom Ende des Staatssozialismus 1989 zur Krise des Weltkapitals 2009"
University of Massachusetts Economics Professor Richard Wolff breaks down the root causes of today's economic crisis, showing how it was decades in the making and in fact reflects seismic failures within the structures of American-style capitalism itself. Wolff traces the source of the economic crisis to the 1970s, when wages began to stagnate and American workers were forced into a dysfunctional spiral of borrowing and debt that ultimately exploded in the mortgage meltdown. By placing the crisis within this larger historical and systemic frame, Wolff argues convincingly that the proposed government “bailouts,” stimulus packages, and calls for increased market regulation will not be enough to address the real causes of the crisis - in the end suggesting that far more fundamental change will be necessary to avoid future catastrophes. Richly illustrated with motion graphics and charts, this is a superb introduction designed to help ordinary citizens understand, and react to, the unraveling economic crisis.
Industriesoziologen wollen grundlegende Gesellschaftskritik an den Universitäten wiederbeleben Daniel Behruzi, Jena Bringing capitalism back in«. Unter diesem Motto kamen am Mittwoch und Donnerstag rund 200 Sozialwissenschaftler und auch einige Gewerkschafter an der Uni Jena zusammen. Ihr Ziel: eine Wiederbelebung der Kapitalismuskritik in den universitären und speziell den arbeits- und industriesoziologischen Debatten. Die Zeichen hierfür scheinen günstig. »Angesichts der größten Wirtschaftskrise seit 1929/32 darf sogar Karl Marx als ›Prophet der Krise‹ wieder die Titelblätter einschlägiger Periodika zieren«, stellte Klaus Dörre vom Jenaer Zentrum für interdisziplinäre Gesellschaftsforschung in seinem Einleitungsreferat fest. Und Volker Wittke vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) ergänzte: »Vor wenigen Jahren war Kapitalismus noch ein Begriff aus der Mottenkiste, jetzt wird er wieder salonfähig.« Der Soziologe Rudi Schmidt gab allerdings zu bedenken, daß die »Wiederaneignung« der in den 1970er Jahren intensiv diskutierten marxistischen Theorie ein mühsamer Weg werde. »Was verändert die Gesellschaft? Wie kann sie geändert werden?« Mit diesen Fragen habe sich die Industriesoziologie in ihrer »Blütezeit« in den 1970er und 80er Jahren beschäftigt, erklärte Dieter Sauer vom Institut für Sozialforschung (ISF) aus München. Doch seither habe an den Universitäten eine weitgehende Abkehr von Marxschen Ideen und eine »funktionalistische Anpassung an ökonomische Imperative« stattgefunden. »In der ›postindustriellen Industriesoziologie‹ spielt der Kapitalismus als soziale Formation schon seit langem keine Rolle mehr«, stellte auch der Jenaer Professor Dörre fest. In seiner sozialen Dynamik und konkreten Wirkung sei der Kapitalismus nicht mehr Gegenstand soziologischer Analyse. Dies gelte es zu ändern. Kapitalismuskritik sei »eine unentbehrliche Quelle sozialer Innovation«. In der Debatte wurde allerdings klar, daß eine kohärente Theorie des Kapitalismus in der Industriesoziologie bislang fehlt. Weniger theoretisch als beschreibend war der Vortrag von Richard Hyman, Professor für Industrielle Beziehungen an der London School of Economics, über die »Gewerkschaften und die Krise«. Es gebe zwei Szenarien, wie die Beschäftigtenorganisationen auf den Einbruch der Weltwirtschaft und dessen Folgen reagieren könnten. Das eine sei die Zunahme sozialer Konflikte. Generalstreiks in Frankreich, Italien und Griechenland sowie eine Reihe militant geführter defensiver Kämpfe auf betrieblicher Ebene in vielen Ländern seien Hinweise auf diese Tendenz. Allerdings seien die Auseinandersetzungen vielfach von »radikaler Taktik, aber zurückhaltenden Zielen« geprägt. So sei es auch bei den Drohungen französischer Arbeiter, ihren Betrieb in die Luft zu sprengen, und bei den Fällen von »boss napping« zumeist lediglich darum gegangen, die Zahl der Entlassungen zu verringern und höhere Abfindungen zu erreichen. Das zweite Szenario ist laut Hyman eine Verstärkung von Sozialpartnerschaft und Dialog mit den Unternehmern. Hierfür stünden zum Beispiel die in vielen Betrieben und Ländern geschlossenen »Standortbündnisse«, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit des »eigenen« Unternehmens durch Zugeständnisse der Belegschaften verbessert werde. Allerdings seien Versuche, derartige Bündnisse zwischen Kapital und Arbeit auf nationaler Ebene zu schmieden – beispielsweise in Belgien, Irland und Italien – mit größeren Schwierigkeiten verbunden als in der Vergangenheit. Die wahrscheinlichste Perspektive sieht Hyman denn auch in einer Mischung beider Szenarien: In einem widersprüchlichen Prozeß dürften sich die Gewerkschaften in der kommenden Phase oftmals dazu gezwungen sehen, sich in sozialen Auseinandersetzungen zu engagieren, zugleich aber gemeinsam mit den Unternehmern immer wieder »nationale Antworten« auf die internationale Krise zu geben versuchen. Die ideologische Krise des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus könne allerdings auch dazu genutzt werden, Vorstellungen »wirtschaftlicher Demokratie« wieder zu etablieren. http://www.jungewelt.de/2009/10-09/012.php
http://video.pbs.org/video/1302794657
(aus einem Börsenewsletter: "China hat still und leise Anteile an führenden amerikanischen Unternehmen gekauft... und an verschiedenen Unternehmen weltweit. Aber die einzige Möglichkeit, große Mengen amerikanischen Bargelds schnell und sicher zum Einsatz zu bringen, sind die amerikanischen Anleihen. Nachdem dies gesagt ist, könnte China auch ein gewaltiges Problem für die Vereinigten Staaten hervorrufen, sollte man sich jemals dazu entschließen, etwas anderes zu tun. In dieser Hinsicht besteht kein Grund zur Sorge, sagt ein chinesischer Vertreter, der die Verantwortung für die ausländischen Reserveeinlagen im Wert von 2,4 Billionen Dollar hat. Er sagt, die chinesischen Bestände an amerikanischen Schuldtiteln seien normal und dass man nicht die Absicht hätte, diese zu reduzieren oder damit Politik zu machen. Das meint er sicherlich auch so. Und wenn der Dollar einbricht... und wenn sich der Markt wendet, und China sich gezwungen sieht, die amerikanischen Anleihen los zu werden, dann wird er es auch genauso ernst meinen, wenn er auch das der internationalen Finanzpresse erklären wird. Die Märkte bestimmen die Meinung, sagt man an der Wall Street. Der Anleihenmarkt und der Dollar waren über eine lange Zeit sehr gut - um genau zu sein seit 1983. Die Folge ist, dass fast jeder - auch die Chinesen - der Meinung ist, dass die amerikanischen Anleihen ein sicherer Ort für das eigene Geld sind. Wenn sich der Markt verändert, dann werden sich auch die Meinungen ändern. "Es ist nicht das Bewusstsein, das das Sein, sondern unser gesellschaftliches Sein, das unser Bewusstsein bestimmt" - hätte Marx vielleicht dazu gesagt, genaugenommen hat ers gesagt, aber ohne "unser". [2])
http://www.freitag.de/alltag/1026-ich-bin-ein-scheinheiliger-kommunist-nicht-wahr
The Royal Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce's animated version of David Harvey's RSA speech "Crises of Capitalism."
Und selbst bevor die Schulden zum großen Problem wurden, hatte in der entwickelten Welt das Wachstum deutlich abgenommen. In Japan gab es in den letzten 20 Jahren fast gar kein reales Wachstum mehr. Und in den USA gab es im privaten Sektor in den letzten 10 Jahren kein reales Wachstum mehr. In Europa sieht es mehr oder weniger ähnlich aus. Und in Amerika waren all die glorreichen Technologien, der Kapitalismus, die Finanzindustrie unfähig, auch nur einen einzigen Cent Lohnerhöhung beim durchschnittlichen Arbeiter in den letzten 40 Jahren zu bringen. Warum? Niemand weiß das sicher. (Bill Bonner)
Das unverschämt gute Gewissen eines Nobelpreisträgers: (find den Artikel nicht mehr)
zur stofflichen Irrationalität: http://orf.at/stories/2105171/2105144/
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