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Hallo Helmut:

Das Bewusstsein um die Gefahren des Rechtsradikalismus sind leider in Mitteleuropa im Schwinden begriffen - obwohl der Breiwik in Norwegen zugeschlagen hatte. Ich dachte, ich war mit meinem Mail an Franz Nahrada deutlich genug. War ich aber nicht, deshalb eine punktuierte Auflistung des "geistigen Universums" aus dem ich argumentiere:

Nachtrag nach heutigem Telefonat: Es geht nicht nur und ausschließlich um die technische Ebene der Sinnhaftigkeit des Würfels (Mikroebene) Es geht um die Rolle derartiger Initiativen im derzeitigen Weltsystem vor dem Hintergrund der Bemühungen, für alle Menschen eine akzeptable, klima- und umweltschonende Entwicklungspolitik zu entwickeln. Genau da ist Handlungsbedarf angesagt, nur wenn dann wer handelt, dann werden aufgrund gewisser politischer Akteure Steine in den Weg gelegt.

Generalthese: Man kann einerseits sich in einer zunehmend interdependenten Welt nicht mehr aufführen, wie ein Elefant im Porzellanladen, auch wenn es vordergründig nur um lokal- und innnenpolitische Themen geht, andererseits kann man sich nicht auf ein Primat der normativen Politik berufen und allfällige Einwände dämonisieren, auch mit der Meldung: "Man könne sich nicht um alles kümmern".

    • / Nachtrag 4. April 2012: In den Fußnoten wird auf eine Analyse jener Situation, der EvaVesovnik die Zerstörung ihres Versuchsgartens zu verdanken hat, hingewiesen, da dies quasi ein Experimemtum Crucis zur praktischen Überprüfung gewisser hier vorgestellter Ansätze richtung, nennen wir es methodologischen Faschismus (da geht es nicht um Weltanschauungen, sondern um Praktiken) darstellt.
Ein alter Witz unter Wirtschaftswissenschaftern lautet, die Wirtschaftskrise ist meist das Produkt jener Faktoren, welche die Ökonomen in ihren Modellen ausser Ansatz lassen.

Inhaltsverzeichnis    

Inhaltsverzeichnis   
Klimaziele und Fragen der Länder in Entwicklung   
Mitteleuropa und das kulturelle Gedächtnis   
Überprüfbare Kriterien, anhand derer Entwicklungen als faschistisch charakterisiert werden können   
Ideologische bzw. kulturelle Dimension des Faschismus (Fette Punkte sind Wikipaedia-Zitate a.a.o)   
Logischer Link zu dem Würfel   
Das klimaschädliche Störfeuer der Nahkampfxenophobie   
Risikoabschätzung der Nahkampfxenophobie aufgrund folgender etablierter Zukunftszenarien   
Die etablierten Szenarien, in welche die Maßnahmen zu interpolieren sind   
Conventional Worlds   
Market forces   
Policy reform   
Barbarization   
Fortress World   
Breakdown   
Great Transitions   
Eco-Communalism   
The Great Transition   
Naturwissenschaftliche Hintergrundmodelle dieser Szenarien-Narrative   
Quod erat demonstrandum   

Klimaziele und Fragen der Länder in Entwicklung    

Derzeit bereitet sich die Welt auf die Konferenz Rio+20 vor, wobei bisher aufgrund des Kyoto-Protokolls die Länder des Südens von Klimaschutzzielen ausgenommen wurden. Der Grund war, dass mit der Fossilen Technologie, die bekannt ist, sie recht rasch aus der Armut herauskommen konnten und das war ihnen wichtiger, als alles andere. Der ganze Nord-Süd-Konflikt, der damals in Kopenhagen ausgebrochen war, lässt sich auf einen simplen Satz zusammenfassen: "Zuerst kolonialisiert ihr uns, dann verdreckt ihr mit eurer Industrie die Atmosphäre und obendrein verbietet ihr uns die Entwicklung". Dies ist im Bereich der Klimaschutzdiplomatie als Verursacherprinzip des Brazilian_Proposal bekannt. Trotz der sehr wissenschaftlichen Darlegung heisst das, wer historisch am meisten verdreckt hat, hat mit gutem Beispiel voran zu gehen. Soviel dazu. Infolgedessen ist die Frage Klimaschutz und 3. Welt für Normaleuropäer ein Minenfeld, weil es bislang keinen auf dem diplomatischen Parkett akzeptierten Zauberspruch gibt, was der nachhaltigen Entwicklungsweg den ärmeren Schichten in der 3. Welt konkret bringt.

Das Rieger'sche Globale Dorf Lampao mit der Solexpumpe und dem Gesamtkonzept der leistbaren Energieautarkie ist ein erster, wichtiger und vor allem für die VertreterInnen der Länder des Südens glaubhafter und plausibler Schritt dazu. (/AnmerkungenFranz)

Der zweite glaubhafte Schritt ist gerade in Ausarbeitung, die leistbare Restaurationsökologie, dabei ist ursprünglich an die Terra Preta de Indio aus Brasilien gedacht, nachdem mir der Klima- und Energiefonds das Projekt mit der Breeding Mill Moray abgeschossen hatte (2009)- und zwar ohne peer-review-reports. Dafür wurde ein Projekt geförfert, bei dem der Wert wissenschaftlicher Arbeit nach österreichischen Konzeptionen deutlich kommuniziert wurde: Es um einen energetischen GOSPLAN ging und das der Mentalität mancher Vertreter der biogenen Wende entsprechen dürfte. Es ging praktisch um stupide Buchhaltungsarbeit, die Handelsschulabsolventen zusammen brachten - aber nicht zu Bedingungen des Prekariats. Der geistige Skorbut, der dadurch erzeugt wurde, war unbeschreiblich.

Franz Rieger kam mit seinem Lampao zu mir, wie eine Ladung frischer Zitrusfrüchte zu der skorbutkranken Besatzung der Flotte Ferdinand Magellans nach der Pazifiküberquerung.

Daraufhin war ich bei jener Vorbereitungskonferenz der NGOs einiger südamerikanischer Länder in Cusco, wo es darum ging, sehr wohl das Kopenhagenprotokoll zu unterschreiben (deren Regierungen weigerten sich aus obgenannten Gründen)- aber mit Auflagen, nämlich dass die biogene Wende sich in der technischen Entwicklung niederschlägt und nicht in Vorstellungen früherer Zeiten. Anders gesagt, ich habe den Eindruck, dass die Klimaschutzpolitik der Ersten Welt steht seitens der ideosynkratischen Diskurse der Länder des Südens im Verdacht, ein "imperial mission statement" zu sein, um ungleiche Entwicklungsniveaus über den Klimaschutz legitimieren zu können.

Das wird alleridngs nicht laut gesagt, weil Deutschland versucht hatte, den Klimawandel als Bedrohung für den Weltfrieden in den Weltsicherheitsrat hineinzubringen - das ist in einer sehr entschärften Form auch angenommen worden Zeit_online.

Die Leser der Zeit kommentierten das, unter anderem wie folgt:

Einst hatte ich große Hoffnungen in die Vereinten Nationen. Inzwischen wird das Gremium aber durch politische und religiöse Machtinteressen unterwandert. Im UN-Menschenrechtsrat stellt z.B. die OIC die einflussreichste Gruppe, die massiv Einfluss auf die Entscheidungen u.a. zur Einschränkung der Meinungsfreiheit nimmt (...). Aus diesem Grund befürchte ich, dass die Klimaschutzdebatte zukünftig dazu ausgenutzt wird, den Industriestaaten vorschnell die Schuld für sämtliche Konflikte in die Schuhe zu schieben (natürlich unter Beifall bestimmter Parteien). (download 28.4. 2012).

(Leider ist der youtube-Link gebrochen, aber Klimaschutz als Vehikel für Ideologien ist keinesfalls irgendein Privileg irgendwelcher Konfliktparteien).

Die Verknüpfung zwischen Klimaschutz und globaler Ungleichheit ist ein politisches Minenfeld, dessen Ausseransatzlassung dann zu der Idee führte, den Klimawandel als Sicherheitsbedrohung in die Agenden des Sicherheitsrates aufzunehmen.

Das ist aus nachstehenden Gründen ein zweischneidiges Schwert. wie in in einer sehr guten 3-sat Doku dargestellt. Als Konsequenz ist mir völlig klar geworden, warum die Vertreter des Südens untereinander und mitunter in den Vorträgen einen offenen diplomatischen Code verwendet hatten.: Obwohl der Klimawandel ein Sicherheitsrisiko ist, stellt sich auf der politischen Ebene die Problematik anders dar:

  1. Der Sicherheitsrat definiert, was ein gerechter Krieg ist.
  2. Die ursprüngliche deutsche Idee hätte impliziert, dass die UNO definiert, wer ein Klimasünder ist und gegen den könnte dann mit dem Mandat des Weltsicherheitsrates militärisch vorgegangen werden.
  3. Ähm - nehmen wir das Problem der Kohlekraftwerke in China: Wie sollte da vorgegangen werden? Mit einem nuklearen Erstschlag? Und der nachfolgende nukleare Winter?
Wie ich das in einer sehr guten 3-sat Doku gesehen hatte, ist mir völlig klar geworden, warum die Vertreter des Südens untereinander und mitunter in den Vorträgen einen offenen diplomatischen Code verwendet hatten. Das kulturelle Gedächtnis ist lang und die Zeit europäischer Kanonenbootpolitik gegen ungehorsame farbige Völker ist grad 100 Jahre her (der Vietnamkrieg war de facto ein Kolonialkrieg mit politischer Laufzeitverlängerung).

Dies ist auch im Umfeld des sogenannten Climagate deutlich geworden, wo sich beide Parteien mit ihren jeweiligen Lobbies eingegraben hatten - und das sind die Streitereien in der 1. Welt. Kurz: Ohne wirkliche Innovationen wird die Diskussion festgefahren wie die Westfront im 1. Weltkrieg nämlich in den Schlagabtausch zwischen "Kapitalisten" (die Kritiker von Emmissionszertifikaten und sogenannte Klimaskeptiker) versus die Wissenschafter, die berechtigter Weise warnen und damit von der "Zivilgesellschaft" unterstützt werden - und Zivilgesellschaft ist in Mitteleuropa bereits eine politische Chiffre geworden. In England wird dafür der Begriff Wassermelone verwendet.

Das bedeutet, dass die Transformation von diesen Anliegen von der sachlichen Ebene der Naturwissenschaft auf die Ebene der Politik in keiner Weise so einfach ist, wie sich das manche vorstellen, sondern ein Marsch in einer Nebelnacht durch ein unbekanntes, mit Minenfeldern gespicktes Terrain.

Mitteleuropa und das kulturelle Gedächtnis    

Dieselben Mechanismen wirken auch in Mitteleuropa, allerdings eher weniger in die Richtung der Wassermelone, sondern eher in die Richtung herbstliche Laubverfärbung: In der Sonne der medialen Aufmerksamkeit grün, folgt eine Verfärbung vor dem Winter der normativen Kraft des Faktischen. Das ist jetzt eine blöde Metapher, ich weiss, aber gibt es grüne Punschkrapferln?

Wird nun aufgrund der (richtigen) Verkürzung der Transportwege und das Primat der Nahversorgung durch Nahproduktion (auch richtig) versucht, das Käuferverhalten so zu verändern, dass die Leute die Äpfel aus Österreich und nicht aus Südafrika oder Weitfortistan kaufen, ist darauf zu achten, dass dieser gesellschaftliche Wertewandel keine schlafenden Hunde weckt. Wir hatten das schon durch die wirtschaftliche Abschottungspolitik der 1930er Jahre um nach dem Börsenkrach die heimischen Produzenten zu schützen. Nur die damit einhergehende Heimatrhetorik und das "politische Gespür", mit welchem versucht wurde, diese Krise zu meistern und politische Diskussionen zu führen, ist aus der Zeitgeschichte bekannt - und es ist fraglich, wieviel an Versatzstücken bei manchen noch herumgeistern, sodass die biogene Wende in Österreich für eine natürlich codierte Roll-back-Rhetorik gegen die Demokratisierungserfolge seit 1945 als Vehikel gebraucht werden kann.

Wer über die Ära des Faschismus ohne Berücksichtigung der sozioökonomischen Rahmenbedingungen diskutieren will - und hier sind Italien, Spanien usw. mitgemeint, nicht nur Deutschland - landet bei einem Problembewusstsein durchschnittlicher Verschwörungstheoretiker. Daher wäre eine Reflexion über die derzeit gängigen Faschismustheorien angebracht, die z.B. in der Wikipaedia aufgelistet sind Faschismustheorie.

Überprüfbare Kriterien, anhand derer Entwicklungen als faschistisch charakterisiert werden können    

Da es sich bei dem erwünschten Katalog an Warnsignalen / Kriterien um einen Outlook handelt, soll er zunächst aufgrund folgende Prämissen gestellt werden:

In Deutschland gewannen frühzeitig Erklärungsansätze Gewicht, die sich – über Marx hinaus – an der Psychoanalyse Sigmund Freuds orientierten, um u. a. die erstaunliche Fähigkeit faschistischer Bewegungen zur Massenmobilisierung zu erklären (z. B. die „Sexualökonomie“ von Wilhelm Reich) (1). Später untersuchten die Arbeiten der Frankfurter Schule die Anfälligkeit kleinbürgerlicher Schichten für die massenhafte Entwicklung einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur, den „autoritären Charakter“ und damit einhergehend für das Führerprinzip. Dieser – in Deutschland im Wesentlichen in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik entstandene – Sozialcharakter wurde als wesentliche sozialpsychologische Grundlage faschistischer Gesellschaftsstrukturen angesehen (2). Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus traten politökonomische Faschismustheorien in den Vordergrund. Hermann Heller, Rudolf Hilferding, Richard Löwenthal, Franz Borkenau und andere legten Faschismusstudien vor, die auch die „Faschisierung“ ganz Europas im Gefolge der nationalsozialistischen Machtergreifung und den darauf folgenden Funktionswandel des Liberalismus analysierten. Eigenständig waren Ernst Fraenkels These vom „Doppelstaat“ und Franz Neumanns These vom totalitären „Nicht-Staat“. Nach 1945 dominierten in Westeuropa und den USA vor allem die Totalitarismustheorien, die Faschismus und Realsozialismus als wesensähnliche Diktaturen betrachteten. Sie lebten in Form der Thesen von Ernst Nolte („Der Faschismus in seiner Epoche“) in den 1980er Jahren nochmals auf. Die Totalitarismustheorien waren bemüht, die westlichen, parlamentarischen Systeme als anzustrebende Gesellschaftsformen darzustellen und linke und rechte Diktaturen als gleichermaßen davon abweichende Verfehlungen zu präsentieren. In der westdeutschen Studentenbewegung erlebten neomarxistische Faschismustheorien im Gefolge der Frankfurter Schule eine neue Blütezeit. (Wikipaedia, a.a.O. Zitat Ende).

Anmerkung (die im Text eingefügten Nummern):

  1. Dies wusste schon Alexander der Große, als Aristoteles die Lehre vom "Natürlichen Sklaven" für die undemokratischen Perser entwickelte. Alexander's Antwort: Die Massenhochzeit von Susa.
  2. Aus der Sicht des Südens ist das ständige Predigen unter Hintanhaltung der Entwicklung entsprechender Technologien der leistbaren Nachhaltigkeit nonanet autoritär.
Weiter im Text:
Ideologische bzw. kulturelle Dimension des Faschismus (Fette Punkte sind Wikipaedia-Zitate a.a.o)    

  • Faschistische Bewegungen generieren „eine Kultur, die auf dem mythischen Denken (…) beruht, (…) auf dem Mythos von der Jugend als geschichtsmächtiger Kraft, auf der Militarisierung der Politik als Modell für (…) die Organisation der Gesellschaft.“
    • / Herzliche Grüsse von all denjenigen, welche wohlmeinend glauben, von oben Verhaltensänderungen erzwingen zu können - und auch an diejenigen, die glauben, durch theoretische Diskurse und ihre intellektuelle Vordenkerstellung in den Niederungen des praktischen Lebens irgendwas erreichen zu können, ohne sich politisch-strategisch diesen Gegebenheiten anpassen müssen [1].
  • Gentile weist darauf hin, dass die faschistische Ideologie „eher ästhetisch als theoretisch formuliert“ wird, und zwar auf der Grundlage von „Mythen, Riten und Symbolen einer Laienreligion, die dazu dient, die Massen kulturell-sozial zu einer geschlossenen Glaubensgemeinschaft zu formen, deren Ziel die Schaffung eines 'neuen Menschen' ist“. Durch eine Neu- oder Wiedergeburt der Gesellschaft, des Staates und der herrschenden Kultur soll eine Phase der Dekadenz und Degeneration abgelöst werden. Diese Vorstellung von der Entstehung einer neuen Ordnung bezeichnen Gentile und Griffin als Palingenese.Mit seiner mystisch-irrationalen Weltanschauung ... und seinen Blut- und Weiheritualen ... vertritt der Faschismus ein antiaufklärerisches Programm [2].
    • / Jetzt kommt der wichtige Gedankensprung: Es muss nicht immer das Sonnwendfeuer und Wotanskult bei den Exernsteinen sein, jedes Ritual eignet sich dafür. Die gesamten Versuche, aus der Retorte "nachhaltige Lebensstile" zu erzeugen, ohne die technologischen Voraussetzungen dafür zu entwickeln[3]. Das bedeutet, solang hier nur im normativen Bereich herumgefuhrwerkt wird, aber keine Technologien entwickelt werden, damit das die clasas populares usw. auch tun können, ist das ein antiaufklärerisches Programm. Brauchen z.B. indigene Völker Internet? Grundsätzlich nicht - aber wie ist es mit ihrer politischen Partizipation? Dann brauchen sie es wegen ihrer Visibilität.
  • Zentraler Bestandteil faschistischer Bewegungen sind deren paramilitärische Organisationen (Squadristen, Sturmabteilung, Kampfbünde, Todesschwadrone[4]. Die Militarisierung durchzieht das gesamte öffentliche Leben bis hinein in die Wirtschaft. Militärische Massenaufmärsche und Großkundgebungen bestimmen das Erscheinungsbild des Faschismus.
    • / ... das gilt für die Wissensgesellschaft nicht mehr, da die Lufthoheit über der Strasse durch die Lufthoheit über die Medien als zentrales Ziel ersetzt ist.
  • Faschistische Bewegungen folgen einer „Ideologie von antiideologischem und pragmatischem Charakter, die sich als antimaterialistisch, antiindividualistisch, antiliberal, antidemokratisch, antimarxistisch proklamiert.“ Faschistische Ideologien richten sich gegen materialistische, liberale, marxistische, und konservative Weltanschauungen („faschistische Negation“).
    • / Das ist jetzt schwer zu bestimmen, aber wenn wir darüber diskutieren, wer bestimmt, was pragmatisch ist, sind wir sehr schnell bei Sir Karl Popper: Die Offene Gesellschaft und ihre Feinde, Bd. 1 und dem dort entwickleten Begriff des "methodologischen Essentialismus", auf dem der ideale Staat Platons als totalitärer Alptraum aufbaut.
    • / Genau das ist der Punkt der leistbaren Energieautarkie und des Imperatives der Quadratur des Kreises, nämlich nicht Klimaschutz statt Entwicklung, sondern Klimaschutz durch Entwicklung: Die Teilhabe der vulnerablen Gesellschaftsschichten an der nachhaltigen Entwicklung durch die Bereitstellung entsprechender handhabbarer Technologien, welche der Dorfschmied reparieren kann (aber dazu braucht er manchmal eine Helpline, ergo müssen die Dörfer globale Dörfer sein - Definition der Aldeas Globales Populares).
  • Insbesondere die russische Oktoberrevolution und die Furcht vor einer weiteren Ausbreitung des Kommunismus nach Europa machten sich faschistische Führer zunutze, um mit Liberalen und Konservativen Bündnisse zu schließen.
    • / Das ist der projizierte Aussenfeind - so analog zu Immanuel Goldstein aus George Orwell's Roman 1984- und genau das bilden sich jetzt einige Binnenideologen des Klimaschutzes ein: Dieser habe in Österreich zu beginnen, die Leute da draussen brauchen wir nicht.
  • Faschistische Bewegungen haben „eine totalitäre Auffassung vom Primat der Politik, die (…) als ständige Revolution aufgefasst wird; (…) durch den totalitären Staat (soll) die Fusion von Individuum und Masse in der organisch- mystischen Einheit der Nation erreicht werden, die eine ethnische und moralische Gemeinschaft ist, während Maßnahmen der Diskriminierung und Verfolgung gegen alle jene ergriffen werden, die man als außerhalb dieser Gemeinschaft stehend betrachtet, sei es als Feinde des Regimes oder als Angehörige von Rassen, die angeblich minderwertig sind oder zumindest gefährlich für die Integrität der Nation.“
    • / ... oder gefährlich der Integrität der Gemeinschaft der Umweltheiligen oder was auch immer. Ob die Politik als ständige Revolution aufgefasst wird (die Theorie der permanenten Revolution stammt von Mao Zedong), weiss ich nicht, eine zweite industrielle Revolution oder eher eine biogene Revolution wird es sicherlich nicht.
Logischer Link zu dem Würfel    

Um genau diese sich abzeichnende "Berliner Mauer in den Köpfen" zu durchbrechen, hatte nun diese Hilfsorganisation als NGO 2.0 diesen Würfel zu entwickeln begonnen und damit in einer Gegend, die, wie erwähnt ein Hotspot von Umweltbedrohungen der EU ist, nämlich die Ausdehnung der Saharra - irgendetwas zu tun, um mit Mutterboden oder ähnlichem, das aus Algen destiliert wird, dagegen vorzugehen. Wie gesagt, man kann die sogenannten "Klimaskeptiker", also der (nach obigen Kriterien definierte) Aussenfeind überzeugen mitzutun, indem man die nachhaltige Entwicklung als kostengünstiger darstellt, als die auf fossilen Brennstoffen basierende Entwicklung. Ich bin am Institut selbst in die Schusslinie eines McCartyähnlichen? Projektes gekommen und wurde als "Klimaskeptiker" verhört, weil ich das Buch geschrieben hatte, nur bin ich aus 1997 die Verhöre von Fujimori's Inlandsgeheimdienst noch zu sehr gewöhnt, um diese Maschekseite nicht zu erkennen, über welche dieser Verhöroffizier gekommen ist. (Ausserdem hat sich die erste Dame, die mich da verhört hatte, in mich verliebt - also so charmant war das Verhör in Österreich nicht, die sollten an ihrem Außendienstpersonal arbeiten ).

Dass mir das in Österreich passiert ist, ist der Auslöser meines Konzeptes vom faschismusfreien Klimaschutz.

Nochmals, es ist aufgrund des dargestellten politischen Kontexts wurscht, ob der Würfel fertig ist, oder nicht, wichtig ist, dass irgendwer damit anfängt, eine Alternative zu dem sich abzeichnenden "faschistsichen Klimaschutz" zu entwickeln. Ich gebe jetzt die Daten professioneller Zukunftsforscher, der Global Szenario Group bekannt, welche eindeutig darauf hinweist, dass der faschistische Klimaschutz zwar wunderbar in ihr Zukunftsszenario der "Fortress World" hinein passt, dieses aber zum Kollaps der Ökosphäre führt.

Das klimaschädliche Störfeuer der Nahkampfxenophobie    

Ich hatte in meinem vorherigen Posting gesagt, dass die Welt (die Biosphäre)momentan blödheitsintolerabel ist. Die wissenschaftliche Grundlage auch für die Planet-under-Pressure Konferenz in London, bei der ich war ist der wesentiche Artikel von Rockström et al hier:

Rockström, J., W. Steffen, K. Noone, Å. Persson, F. S. Chapin, III, E. Lambin, T. M. Lenton, M. Scheffer, C. Folke, H. Schellnhuber, B. Nykvist, C. A. De Wit, T. Hughes, S. van der Leeuw, H. Rodhe, S. Sörlin, P. K. Snyder, R. Costanza, U. Svedin, M. Falkenmark, L. Karlberg, R. W. Corell, V. J. Fabry, J. Hansen, B. Walker, D. Liverman, K. Richardson, P. Crutzen, and J. Foley. 2009. Planetary boundaries:exploring the safe operating space for humanity. Ecology and Society 14(2): 32. [online] URL: http://www.ecologyandsociety.org/vol14/iss2/art32/

Dies wurde dann ein Nature-Paper: (Selbe Autoren: A safe operating space for humanityNature 461, 472-475 (24 September 2009) | doi:10.1038/461472a; Published online 23 September 2009 http://www.nature.com/nature/journal/v461/n7263/full/461472a.html).

Das Thema sind die sogenannten Tipping-Points, welche nicht überschritten werden dürfen, aber da ist die Weltgesellschaft sehr knapp dran - und daher ist ein Konsens vonnöten und kein Dissens mit folgender Machtpolitik.

Risikoabschätzung der Nahkampfxenophobie aufgrund folgender etablierter Zukunftszenarien    

Die etablierten Zukunftsszenarien sind nach der Global Scenario Group die Folgenden (die numerischen Daten der drivers können hier abgelesen werden, dass die Nahkampfxenophobiker jedwede Maßnahme verhindern, indem sie das Vertrauen zerstören, versteht sich von selbst - aber die Konsequenzen ihres Gewährenlassens müssen benannt werden.

Die etablierten Szenarien, in welche die Maßnahmen zu interpolieren sind    

Conventional Worlds    

Market forces    

This variant incorporates mid-range population and development projections, and typical technological change assumptions. The problem of resolving the social and environmental stress arising from global population and economic growth is left to the self-correcting logic of competitive markets.

Policy reform    

Policy Reform adds strong, comprehensive and coordinated government action, as called for in many policy-oriented discussions of sustainability, to achieve greater social equity and environmental protection. The political will evolves for strengthening management systems and rapidly diffusing environmentally-friendly technology, in the context of proactive pursuit of sustainability as a strategic priority.

Barbarization    

Fortress World    
Fortress World features an authoritarian response to the threat of breakdown. Ensconced in protected enclaves, elites safeguard their privilege by controlling an impoverished majority and managing critical natural resources, while outside the fortress there is repression, environmental destruction and misery.

Breakdown    

Breakdown

In this variant, crises combine and spin out of control, leading to unbridled conflict, institutional disintegration and economic collapse.

Great Transitions    
Eco-Communalism    
The Eco-Communalism variant incorporates the green vision of bio-regionalism, localism, face-to-face democracy, small technology and economic autarky.

The Great Transition    

The Great Transitions: This variant shares some of the goals of the Eco-Communalism scenarios, but would seek to change the character of the urban, industrial situation rather than to replace it, to build a more humane and equitable global civilization rather than retreat into localism.

Zitiert von: http://www.polestarproject.org/scenarioDesc.html

Naturwissenschaftliche Hintergrundmodelle dieser Szenarien-Narrative    

Die mathematisch exakten Daten für die entsprechenden Faktoren, die zu diesen möglichen Zukunftszenarien führen, sind hier abrufbar und zwar auch je nach Region:

http://www.tellus.org/result_tables/results.cgi

Dies sind die wissenschaftlich-technischen Modellrechnungen, welche beweisen, dass die Vermeidung des Klimakollaps nur durch diese Globale Transition möglich ist. Näheres hier: http://gtinitiative.org/resources/gtessay.html

Ich glaube daher, genug Belege dafür beigebracht zu haben, dass die Nahkampfxenophobie klimaschädlich ist, egal ob der Würfel funktioniert oder nicht.

Quod erat demonstrandum    

Ich fasse zusammen:

  1. Die konventionellen Klimaschutzpolitiken bergen die Gefahr eines globalen Klassenkampfes um Entwicklungsmöglichkeiten, der den Planeten umbringt [5].
  2. Wer glaubt, den Klimaschutz durch Schrebergartenmentalität erreichen zu können, liegt völlig daneben, aber die Kollateralschäden sind durch die Psychodynamik des Faschismus absehbar, eben des Glaubens an positive Wirkungen ausserökonomische Zwänge. Dies ist in der Praxis nicht viable ausser mit einem Übermaß an Zwangs- und Gewaltmitteln [6].
  3. Dies entspricht dem belegten Szenario der "Fortress World", nur wartet der Klimawandel auf kein Schengenvisum. Die Fortress World wird aufgrund internen Ressourcenmangels zusammenbrechen.
  4. Das bedeutet, der Klimaschutz ist nur durch die Grosse Transformation machbar und das erfordert neue Erfindungen, wie zum Beispiel den (in Europa aus Gründen des, nennen wir's konventionellen Klimaschutzes verhassten) klimaneutralen Fernflieger, um die sozialen Netzwerke auch am Leben zu erhalten. Nahverkehrsflieger sind abzuschaffen - und der Oostendeexpress zwischen Wien und London wieder auf Schiene zu bringen [7].
Wenn daher die mitteleuropäische Mentalität weiter obwaltet, Initiativen zu kreuzigen, nur weil sie keine fixfertigen Produkte haben (da das Geld meistens fehlt) und präpotent sich auf den Lorbeeren des (keineswegs ausreichenden) Standes der Forschung auszuruhen, gibt's ein Zwei-Wort-Szenario für die Zukunft des Planeten: "Black Out".

Auch innovationsunfähige Wissenschafter und Techniker können an dem möglichen Zustand des Planeten Erde (oben links) schuld sein.





[1] Dies ist von Karl Marx in den einleitenden Worten des 18. Brumaire des Louis Bonapartes (OriginalZitat1) hier klargestellt worden: Menschen machen Geschichte unter historisch vorgefundenen Bedingungen. Daher, wie Robert Caneiro ergänzt, die Aktionen eines Individuums, egal wie begabt sie oder er sind, zählen nichts in Abwesenheit günstiger Bedingungen". Genau das ist der Grund, warum gutgemeinte Aktionen schlecht sind, siehe die Dokumente um die Zerstörungdes Versuchsgartens von EvaVesovnik

[2] Die Ergebnisse des Versuches über rituelle Aktionen (wie die Besetzung von Versuchsgärten) diese Palingese erzwingen zu können, hängt von dem Arsenal an Machtinstrumenten ab, welches diejenigen, die dies betreiben, zur Verfügung steht. Dies ist einerseits der Grund für die rituell überhöhte Gewalt in faschistischen Regimen, aber davor sind andere auch nicht gefeit. Im Zweifelsfalle bleibt nichts als ein Trümmerfeld, was im Falle des sogenannten größten anzunehmenden Unfalls in Zieselsdorf leider experimentiell bewiesen wurde,siehe Anmerkung 1

[3] Dies ist wohl die Definition von Palingenese. Originaldefinition dieses komischen Konzeptes hier

[4] Eben jene unabdingbaren Machtinstrumente, welche die Erzwingung der Neuen Lebenswelt ohne entsprechende, sie begleitende Entwicklungen an der Basis wie neue Technologien und daraus resultierende neue Produktionsmittel, Produktionsverhältnisse und einer dieser angepassten ökonomischen Gesellschaftsformation erfordert: Mangels dieser gibt es keine zwanglose "Argumentation ökonomischer Vernunft", eben jene "enabling and constraining" boundary conditions, auf die Marx im oben genannten Werk anspielt)

[5] Im Kleinen wurde dies mit einem Permakulturgarten bereits vorexerziert

[6] Wenn diese Zwangsmittel des ideologisch fundamentalistischen Aktionismus nicht ausreichen, tritt das Gegenteil von der beabsichtigten Wirkung ein

[7] Eben wegen der unabdingbaren enabling and constraining boundary conditions. Siehe oben