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Yasmin:

Praktiker, Forschende, Augenhöhe

Die Praktiker und die forschenden müssen sich auf Augenhöhe begegnen können.

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Transformative Forschung --> An echten Problemen mit Streetworkern forschen

Eigentlich ist dieses Forschungsdesign schon ein co-kreationsprozess. Das das nicht nur die Forscher machen, und die an theoretischen, selbstgerechten Problemen forschen, die es so in der Realität nicht gibt - das man schon mit den Streetworkern die draußen arbeiten gemeinsam das Forschungsdesign aufsetzt. Und so diese transformative Forschung eigentlich macht.

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Universitäten wollen auch mit Praktikern zam arbeiten

Das wollen aber auch die Universitäten, da gibt es aber auch immer wieder Projekte die genau das Versuchen, weil sich die Universitäten über dieses Problem bewusst sind. Sie wissen schon, dass sie nicht rankommen an den "Stammtisch".

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Elfenbeinturm Universität

Es ist trotzdem noch was anderes wenn ich das ich sag jetzt mal in meiner Universität, in meinem Kämmerlein mit Gleichgesinnten Forschern designe, oder wenn ich es wirklich draußen mit den Praktikern zusammen entwickle.

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Ein Vollzeitjob "verhindert" aktivistische Handlungen im Nachhaltigen Bereich

Jemanden der einen Vierzig Stunden Job hat und eine Familie Vollzeit ernähren muss, der hat keine Zeit für sowas. Aber da gibt es immer mehr Menschen die entweder bewusst aussteigen, die sagen ich mache maximal einen Teilzeitjob weil ich will nicht nur arbeiten sondern auch leben.

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Viele Studierende kommen aus hochspezialisierten Studiengängen raus und sind nicht wirklich in den Arbeitsmarkt integrierbar

Es gibt auch Menschen die sind in den Arbeitsmarkt nicht wirklich gut integrierbar, so wenn ich jetzt an die frau denke, mit der wir zusammen gründen - das ist eine studierte Systemdesign-Netzwerk Spezialistin. Die im Prinzip soziale Netzwerke und wirksame Kooperationen erforscht. Und daran arbeiten möchte. Und jetzt geh mal zum AMS und sag ich möchte einen Job für so etwas. Oder ich als Forest Information technologyst, ich hab noch nie eine Stellenausschreibung gelesen der einen Forest Information technologyst sucht. Also es gibt ja immer mehr Menschen, die Top Ausgebildet sind und aus irgendwelchen Studiengängen rauskommen und garnicht die Möglichkeit haben, - ich sag jetzt mal, „alte klassische System“ - Du studierst BWL und gehst irgendwie in die Wirtschaft oder du machst eine Lehre und hast einen Lehrberuf und arbeitest in dem - und das wird ja immer weniger, und das sind dann Menschen die dann so prekär am Rande der Gesellschaft vor sich hindümpeln oder sich halt selber andere Möglichkeiten schaffen. Oder sich dann mit Projekten über Wasser halten aber in der eigenen Zeit etwas anderes machen.

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An der FH gab es bei Yasmin "hälftie" Professuren - So hatten die Professoren ein breites sprektrum an Wissen --> Theoretisches und Praktisches, damit die Studenten angewandte Forschung lernen

Bei uns an der Fachhochschule da gab diese hälftigen Professuren, das war ganz normal. Da gab Leute die hatten halt eine halbe Professur, dass sie den Leuten was beigebracht haben und mit der anderen hälfte waren Sie entweder in der Bundesforschung tätig, haben also richtig hardcore Forschung betrieben, oder kamen aus einem anderen Fachlichem Bereich, eben genau damit die Leute - also ich habe an der FH studiert - diese angewandte Forschung lernen - also nicht nur theoretisch irgendwie, sondern das verknüpfen von was brauchst du wenn du im Wald stehst, das musst du können, und du musst es auch andererseits auch wirklich erforschen können. Du brauchst auch diese Forschungsskills.

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Berührungsängste seitens der Universitäten in Richtung Praxis

Und das sind ein bisschen Berührungsängste sag ich mal, weil wenn du dich öffnest weisst du, du verlässt deine Blase, weisst nie so genau wo du hintrittst ja.

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Beispiel aus dem Leben: Theoretisches Wissen wurde in der Praxis nicht angewandt

Es kann sein dass du mal draufkommst, wenn du dich mit den Praktikern auseinandersetzt, dass das was du die letzten Jahre, Jahrzehnte erforscht hast, das wird nicht angewandt. Klassisches Beispiel bei mir aus dem Studium war Waldwegebau. Wir haben genau gelernt wie man das berechnet mit dem Gefälle, wieviel Erdmasse von A nach B bewegt werden muss, wie man das vernünftig absteckt und abmisst und alles. Und wenn du das jemals praktisch gemacht hast, dann weisst du du hast ein Baggerfahrer, der hast dass ein paar mal gemacht, der weiss ungefähr wie das geht. Der fährt da durch und macht mehr oder weniger das was du theoretisch gelernt hast wie es geht, aber der macht das nie so nach deiner Anweisung.

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Was bringt es einem, nur das theoretische Gerüst zu haben? Das is selbst für die Universitäten unbefriedigend, da die Studenten auf dem Arbeitsmarkt bei 0 anfangen.

Und dann ist da wieder die Frage, was bringt dann wieder dieses Theoretische Gerüst, ja? Dass du zwar weisst, wie du das optimal machen würdest, aber in der Praxis wird das nie so umgesetzt.

Und das ist für die Universitäten natürlich auch unbefriedigend. Wenn die dann Leute auf den Markt schmeißen, die dann in der Praxis wieder bei Null anfangen. Teilweise noch weniger wissen wie der „Lehrbursche“, weil sie es zwar theoretisch wissen aber praktisch nicht umsetzten können.

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Universitäten übersprezialsiert und entfernt von realen Problemen, zu hochwissenschaftlich geschriebene Texte

Ich glaube dass ist ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Früher hat man kaum Universitäten gehabt, oder sehr wenige Menschen die an Universitäten waren. Und jetzt sind es ganz ganz viele, und zum Teil sind sie sehr spezialisiert und sehr weit weg vom echtem Leben vieleicht, oder von realen Problemen. Und wir sind da übers Ziel hinausgeschossen sage ich immer. Und es geht jetzt eigentlich darum es wieder einzupendeln. Das man sagt, man kommt irgendwo auf ein Level, wo es wieder in der Lebenswelt ankommt. Wo man auch aktiv einen Schritt zurück geht und sagt naja, vielleicht ist es nicht sinnvoll den Text hochwissenschaftlich zu schreiben.

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Unnatürlicher Druck von „Publish or perish“ - Grund für "hochwissenschafltiche" und aber eigentlich leere Formulierungen. Bei Praktischen Herausforderungen bist du gezwungen dich mit dem Thema tiefer ausseinander zu setzen, da du das Ergebniss nicht kennst

Wo ich oft den Eindruck habe, je weniger die Menschen wissen, desto mehr verstecken sie sich hinter großen Phrasen. Leider. Leute die was zu sagen haben, die können das in einfach Worten auch ziemlich gut ausdrücken. Wenn sie was zu sagen haben. Aber wenn ich halt nicht soviel zu sagen habe, bin aber dazu gezwungen, dass ich ständig irgendwelche Publikationen raushaue ja. Bei uns hieß dass damals „Publish or perish“. Publiziere oder verschwinde von der Bildfläche.

Dann muss ich natürlich irgendwas schreiben, anstatt mir diese Zeit zu nehmen, intensiv dran zu forschen. Und das ist natürlich dieser Knackpunkt bei den praktischen Arbeite, du weisst nicht genau, was kommt raus?

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Praktiker führen zu unbekannten Herausforderungen o. Ergebnissen

Die Praktiker können deiner Forschung eine ganz andere Richtung geben, als vielleicht der Fördergeldgeber möchte.

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Fördergeldgeber können ein Nachteil für den Forschenden sein

Vielleicht kannst du es dann nicht umsetzten, weil die theoretischen Fördergeldgeber die Richtung bestimmen. Zum Nachteil für die Praktiker.

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Beispiel aus dem Leben: Selbst Leitfäden schreibende "Klimaschützer" setzen ihr Wissen nicht praktisch um

Im Bereich Klimaschutzeffizienz und so, hab beim Land Salzburg Klimaschutz gemacht. Und ich werde oft erschüttert, dass die Leute die die ganzen Leitfäden schreiben - die genau wissen was im Alltag gemacht werden muss um Klimafreundlich zu sein - die setzten dass dann nicht wirklich selber um. Wo da schon innerhalb der Institution eine Riesen Lücke zwischen Theorie - eigentlich ist das Wissen da, die Leute wissens, recherchieren, schreiben Leitfäden - und praktisch?, man tut es deswegen noch nicht.

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Spricht von beidseitigem Lernen im "Tandem" Mutter-Kind, und das durch die praktische Erfahrung Sie mit jedem Kind eine "bessere" Mutter wurde.

Ich bin Mutter von drei Kindern, von drei Söhnen. Haha, dass sagen viele Leute. Aber ich find, mit jedem Kind wird’s einfacher. Man lernt ja mit jedem Kind. Das erste ist das komplizierteste. Da weisst du ja noch nix. Und das ist auch so ein gegenseitiges Lernen. Du lernst „Eltern“ zu werden, oder Mutter zu werden und das Kind lernt das was du ihm beibringst. Beim zweiten Kind weisst du schon was du beim ersten falsch gemacht hast. Was du anders machst. Und beim dritten Kind, mir ging es so, wir haben uns jahrelang blind verstanden. Der Rupert hat ganz spät zu sprechen angefangen, weil dass einfach klar war, was er will - weil ich das durch meine anderen Kinder schon gelernt hatte - und so Zeichen, und dann geht das, Und da darf man sich nicht davor fürchten. Und man muss bereit sein als erwachsener auch noch zu lernen.

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Lebenslanges lernen, auch als Universitätsprofessor.

Und man darf auch als Wissenschaftler, selbst wenn man der hochdekorierteste Universitätsprofessor ist diese Angst nicht haben, dass man nicht mehr lernen darf. Man darf immer lernen.

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Das UNAversity System: Professor und Student lernen voneinander, der Student gibt die Lernthemen vor

Also idealerweise in unserem Unaversity System ist das so vorgesehen, dass eigentlich der Student mit den Lernthemen zu dem Professor kommt und sagt „ich würde aber gerne dass und das lernen“ und nicht das was im Curriculum steht, was du mir vorgibst, sonder dass wo ich sag ich brauch dass weil ich festgestellt habe dass ich diese Fähigkeiten haben möchte, und du als Professor bist halt derjenige der ein bisschen mehr weiss und mir da helfen kann wie ich da vorankomme. Aber ich kann dir auch Wieder helfen, da ich dir fragen stelle die du dir noch garnicht gestellt hast. Dass du wieder was neues lernst, Kapitel aufmachst an die du noch selber garnicht gedacht hast.

Der Lehrer sollte im modernen Bildungssystem eine weniger zentrale, "alles Nötige beibringende" Rolle haben, da wir uns im Informationszeitalter befinden.

Und dass eben überkommen - Der eine ist der der es weiss und es den anderen beibringt, wie in der Schule. Der Lehrer ist der der es weiss. Früher war das der einzige den du Fragen konntest, heute hast du das Internet, du kannst Milliarden von Menschen Fragen und kannst dir die beste Antwort aussuchen. Und das hat sich in einer Generation, in meiner Generation völlig gewandelt. Von Informationen suchen - wo krieg ich da was her, auch was Quellen angeht oder so - hin zu Informationen selektieren, auswählen und ganz viel einfach weg machen. Wo ich sage: das und das nehme ich nicht, sondern nehme eine seriöse quelle.

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Das Bildungssystem nutzt nicht die Möglichkeiten der Digitalen Revolution

Und das haben wir meiner Meinung nach noch garnicht umgesetzt in unserer Art zu lernen. Das wir da jetzt völlig andere Ansprüche haben. __

Ängste abbauen, Kooperation auf Augenhöhe probieren. Die "stetige Öffnung nach unten" hat schon vor einiger Zeit stattgefunden

Ich glaube wir müssen die Ängste abbauen. Ich glaube wir müssen die Kooperation auf Augenhöhe einfach mal probieren ja. Wenn ich dann zurück denk an meine Zeit, also ich habe vor 10 Jahren die Universität verlassen - Da war dass beispielsweise schon gang und gebe, dass ich gewissen Entscheidungsgremien Studenten mit drin sitzen. Das war in der Generation vorher definitiv noch nicht so. Da haben die das unter sich ausgemacht, die Professoren, Dozenten, Rektoren.

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Es gibt unzählige Möglichkeiten Lesen zu lernen, (Chancen sehen vom Informationszeitalter)

Mein Sohn geht in die zweite Klasse, und ich habe gelernt es gibt über hundert Möglichkeiten Lesen zu lernen. Und da eine gute Grundschullehrern ist, dann weiss sie vielleicht 15 von diesen Möglichkeiten.

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Individuelle Lernwege akzeptieren, (der neue) Lehrer gibt nicht das Wissen vor, sondern ermöglicht das Lernen

Und diese Individuellen Lernwegen, die muss man einfach akzeptieren. Lernen. Und dann auch aber die Rolle des Professors vielleicht neu definieren. So wirklich als denjenigen, der das Lernen ermöglicht. Und nicht derjenige, der alles Wissen mitbringt.

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Beispiel aus dem Leben: Professor der bereit war zu lernen, um Fragen beantworten zu können

Und ich erinnere mich noch gut an unseren Ökologie Professor, Professor Linde, der hat damals seine erste Vorlesung begonnen mit: Sie können mich alles Fragen, ja. Aber ich kann Ihnen nicht versprechen dass ich ihnen auch alles sofort beantworten kann, denn ich bin auch nur ein Mensch. Ich bin nicht der liebe Gott, ich weiss nicht alles, bin nicht allwissend. Aber ich kann Ihnen versprechen dass ich ihre Frage mitnehme, recherchiere und dann in der nächsten Stunde beantworte.

Und ich glaube dass ist diese Einstellung die wir brauchen. Und die gibt uns auch die Chance diese Ängste abzubauen.

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Neue "Lernräume" ermöglichen einen angstfreien Zugang

Da auch einfach die Leute einladen jetzt auf einem anderen Niveau, auf einer anderen Ebene, in einem andere Setting, in einem anderen Raum - nämlich in der Ausstellung - zusammen zu kommen - jetzt im Vergleich zum Beispiel wie im Hörhsaal oder Universität. Wo sich viele Leute auch nicht hintrauen.

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über die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten von Theorie und Praxis

Wir haben ja auch Lernreisen organisiert, wo die Leute gesagt haben „boah Lernen.. ich bin froh dass ich aus der Schule raus bin. Ich lern nie wieder was in meinen Leben. Also dass ich für viele auch ganz negativ behaftet. Durch das Schulsystem, durch die Erfahrungen. Und da auch einfach die Möglichkeit auch durch andere Räume die man schafft, ins Gespräch zu kommen. Und zu sehen, dass sind auch nur Menschen, die kochen auch nur mit Wasser. Die haben auch Bedürfnisse. Und dass sind nicht diejenigen, die die Weisheit mit Löffeln bekommen haben.

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Erklärung der Aufgabe von "Art of cooperation" - Unterstüzung bei Projekten von verschiedenen Gruppen

Also die Leute haben immer sehr viel guten willen, aber es geht auch oft viel zu wenig weiter. Also das sind meistens tatsächlich menschliche Gespräche wo man dann sieht: ja dass sind unsere gemeinsamen Ziele und die meisten sind auch in dem Thema kooperationsbereit. Wissen aber oft nicht genau wie es geht, und das zu lernen, zu begleiten, zu unterstützen, zu fördern, und auch zu initiieren wo es nötig ist. Wo wir vielleicht sagen mensch, ihr zwei, dass wär super wenn ihr zusammen würdet. Das ist jetzt unsere Aufgabe mit „Art of cooperation“. ___

Erzählt wie sie ihren Kindern Kooperation beibrachte. Nämlich indem sie ihnen die Freiheit gab, selbst zu entscheiden, wie untereinander geteilt werden darf

Ich habe drei Söhne, und ich versuche auch so ein bisschen dieses kooperative in die Erziehung mit einfließen zu lassen. Und dann gibts da ein ganz tolles Beispiel, Süßigkeiten. Alle Kinder lieben Süßigkeiten. Und ich kenn genügend Mütter und Väter die genau das machen: Ok, wenn ich jetzt hier sechs Gummibärchen habe und ich hab drei Kinder dann muss jedes Kind zwei Gummibärchen kriegen. Und ich bin so jemand, ich mache eine Schüssel, da kommen die sechs Gummibärchen rein, geb die den Kindern und sage „so ihr müsst die untereinander aufteilen.“ Und dann müssen sich sich schon überlegen - okay gerecht ist wenn jeder zwei kriegt, aber jetzt hab ich ein Kind dabei, dass mag eigentlich nicht so gerne Gummibärchen. Das sagt, „ich nehme vielleicht eins, du kriegst von mir noch eins und wenn es das nächste mal Schokolade gibt, dann krieg ich vielleicht ein Stück von dir, denn du magst nicht so gerne Schokolade.

Und die haben eigentlich so die Möglichkeit eine optimalere Lösung zu finden, als wenn du ihnen vorgibst: „Du, musst jetzt jeder zwei Gummibärchen haben“

Damit es gerecht ist. Und das können die aber! Und das ist genau so, diese Angst die wir haben - die menschen können dass nicht wenn wir ihnen diese Freiheit geben. Das stimmt nicht. Die finden die besseren Lösungen wenn sie auf ihre eigenen Bedürfnisse Rücksicht nehmen können und dürfen.

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Die Leute werden immer jünger, die erkennen dass unser System unsere Lebensgrundlage zerstört - wissen aber nicht was sie tun sollen

Und da sehe ich auch ganz ganz großes Potential und ich glaube dass werde immer mehr und ich habe den Eindruck die Leute werden immer jünger. Wenn Sie an diesen Punkt kommen, dass sie sich eigentlich dessen bewusst sind, dass es ein bisschen so ein schizophrenes System ist. Von - wir beuten unsere Lebensgrundlage aus oder zerstören die wegen Geld verdienen, und andererseits macht es uns nicht glücklich und macht es kein Sinn für nachfolgende Generationen

Und das erkennen die Leute früher und stehen dann aber oft vor dem Dilemma: was mach ich den jetzt? Für mich, für mein Leben?

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Über die Tatsache, dass im nachhaltigen Bereich zu arbeiten oder zu forschen nicht unbedingt Geld bringt.

(...) mit schlechter Bezahlung, unter prekären Umständen, dafür dann aber auch mit tollen, offen Menschen, an einer guten Sache arbeitend. Und dann vielleicht aber trotzdem, - also ich habe da auch der „makers for humanity“ Menschen getroffen die dann jetzt in Rente gegen aber auch eine ganz kleine Pension haben. Weil sie nie groß verdient haben.

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Man kann immer lernen, es reicht, wenn der Partner nur "etwas" mehr weiss, nicht alles. Man muss nur die Wissenslücke schließen können. Es könnte förderlich sein, Lernpartner zu haben, die nicht viel jünger oder älter sind.

Du kannst immer von jemanden was lernen, hab ich gelernt in meiner Laufbahn, von Professor Schulz. Der hat gesagt: du kannst immer was lernen - oder was lehren -, wenn du ein bisschen mehr weisst wie der andere. Und diese Lücke, was dieser weniger weisst als du, kannst du schließen. Und du musst jetzt aber nicht alles Wissen zu den Thema. Du musst eigentlich nur das wissen, was der wissen will. Bei Kindern sagt man zum Beispiel: die lernen am besten von Kindern die so ein, zwei Jahre älter sind als sie selber. Weil die einfach noch nah genug dran sind an dem Wissensstand, dass das Kind anknüpfen kann. Von erwachsenen zum Beispiel ist es viel schwieriger als Kind zu lernen, weil die schon sehr viel weiter weg sind von dem wo ich anknüpfen kann. Und vielleicht ist das auch so ein Schlüssel, dass man diese Gelegenheit öffnet anzuknüpfen.

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Es ist einfacher routiniert und isoliert zu arbeiten. Die Anzahl der SDG's kann einschüchternd wirken. Doch das Offensein ist wichtig, um vermitteln und lernen zu können.

Das ist so ein mutiger Schritt sich zu öffnen. Es ist natürlich einfacher wenn ich meine Kasteln habe. Wenn ich sage: ok, dass sind die Erstsemester, mit denen mach ich das so, wie ich das schon letztes mal mit den Erstsemestern gemacht habe und so weiter. oder das ist meine Disziplin, ich bleibe in meiner Disziplin. Was die links und rechts machen interessiert mich nicht. Das ist viel einfacher. Weil sobald ich mich öffne, oder auch im Rahmen der SDG’s zum Beispiel, diese 17 Themen aufspann, die es meiner Meinung nach alle brauch, stehen die Leute schon davor uns sagen : OH mein Gott. Und das macht ganz vielen Leuten Angst. Und ich sage aber, du brauchst dich vielleicht nicht mit allen 17 Themen beschäftigen, aber du musst einfach wissen: es gibt da noch mehr. Und wenn da jetzt jemand kommt und sich vielleicht mit 2,3,4 Themen beschäftigt, und auch mit deinem, dann sei einfach offen dafür, dem eben, dass was du an mehr Wissen hast, zu vermitteln und weiterzugeben. Und vielleicht zugänglich zu machen. Das würde schon reichen.