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Gedanken, HeinzBerg:
Im Hunsrück weit verbreitet und geschichtlich gewachsen ist das Pachtsystem. Landwirtschaftliche Flächen gehören ehemaligen Bauern oder der Gemeinde und werden von tätigen Bauern gepachtet und bewirtschaftet. Mancherorts haben Bauern in den letzten Jahren ihre Wirtschaftsweise umgestellt auf ökologischen Landbau. Die Flurbereinigung und damit verbundene Flächenumlegungen hätten für diese Bauern das wirtschaftliche Ende bedeutet. So entstand ein neues System, ich weiß nicht, ob es verwirklicht wurde oder Gedankenmodell geblieben ist: Viele Leute finden sich zu einer Eigentümergemeinschaft zusammen, die soviel Land erwerben, daß der Ökobauer seine umgestellten Äcker behalten kann. Die restlichen Flächen werden wieder veräußert oder verpachtet. Flurbereinigungsverfahren bringen immer auch Landverkäufe mit sich, da viele Kleinbesitzer die Umlegungskosten nicht aufbringen können. Dies sollten wir im Hinterkopf behalten. Landeigentum ist sinnvoll, wenn etwas darauf gebaut werden soll. Die Genossenschaft ist eine bewährte, aus der Landwirtschaft gewachsene, Unternehmensform. Genossenschaftlicher Landhandel hat sich als überlebensfähiger erwiesen, als der private Landhandel. Viele Mühlen waren früher genossenschaftlich organisiert, ebenso Weidegemeinschaften. Im Rahmen der Gründung alternativer Firmen in den letzten 15 Jahren, kam ein Szene privater Investoren auf, die private zinsverbilligte oder zinsfreie Kredite an alternative Betriebe geben. Ebensolches geschah auch in gemeinnützigen Vereinen, etwa zur Anschaffung von Gebäuden. Bankkredite brauch man für manche öffentliche Fördermittel. Eigenleistung ist bei Finanzierungsmodellen immer Teil der Eigenmittel und war früher immer auch Teil des dörflichen Zusammenlebens im Hunsrück. Fremdleistung kann man aus ABM und Qualifizierungsmaßnahmen bekommen, aber auch aus internationalen Jugendcamps, Arbeitsfesten, Seminaren und Weiterbildungen. Viele gemeinnützige Projekte haben einen Teil ihrer Einnahmen aus Nebeneinnahmen, etwa einer angegliederten sonderpädagogischen Einrichtung oder einer Lebensgemeinschaft mit Behinderten. Abhängig von der Menge des vorhandenen Startkapitals, müssen für das Projekt Karrenstraße verschiedene Finanzierungsrahmen in verschiedenen Ausbaustufen entwickelt werden, natürlich auch abhängig davon, was man eigentlich will. Auf diese Rahmen und die laufenden Kosten müssen die geplanten laufenden Einnahmen passen, um daraus eventuell weiter ausbauen zu können.
eingetragene Genossenschaft (e.G.)
Das soll jetzt nur mal ein Modell zum Gestalten sein, Zahlen und Inhalte darf man gerne ändern. Sieht so ein Finanzierungsplan aus? Neben einem breiten Interesse an einer Alternative, benötigt eine konkrete Alternative natürlich sehr viele Leute, die bereit sind, Zeit und Geld einzubringen. Einfach eine breite Basis. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||