Die Essays dieses Bandes entfalten das Potential der Commons (der Allmende oder Gemeingüter). Sie weisen Wege und Strategien, um unsere Zukunft neu zu denken und selbstbestimmt zu gestalten.“
Die transformierende Sprache der Commons
Seite 19:
„Worte gestalten die Welt. Deshalb ist es alles andere als Phantasterei, nach einer Sprache zu suchen, die die Grundmuster der Commons-Praxis spiegelt. Diese Praxis nennen wir Commoning. Schon in dem Moment, in dem wir die Sprache der Commons nutzen, beginnen wir, eine andere Kultur zu schaffen. Wir hören auf, Kunden oder Manager zu sein, Businessmodelle, Vertriebsoptimierungspläne und Alleinstellungsmerkmale zu ersinnen oder uns permanent mit den Konkurrenten abzugleichen. Wir beginnen, in Beziehung zu sein, als Commoners, eine Kultur der Treuhänderschaft, Mitverantwortung und Teilhabe für die gemeinsamen Ressourcen zu entwickeln und zugleich das Recht auf die Gestaltung des eigenen Lebensraums und der eigenen Lebensverhältnisse zu verteidigen. Wir erkennen uns als interaktive Akteure größerer Gemeinschaften und Zusammenhänge. Das ist unserer Individualität nicht abträglich, aber es prägt unsere Vorlieben, Perspektiven, Werte und Verhaltensweisen, kurz: wer wir sind.
Wir sind keine isolierten, atomistischen Wesen, keine Amöben, denen nichts Menschliches anhaftet außer utilitaristischen, zweckorientierten Präferenzen, die auf dem Markt verhandelt werden. Nein: Wir sind kreative unverwechselbare Individuen als Teil von vielfältigem Größerem. Commoners. Zweifellos haben wir auch unattraktive Züge, die aus individuellen Ängsten und unserem Ego resultieren, aber wir sind in der Lage zur Selbstorganisation und zur Zusammenarbeit. Wir streiten für Fairness und soziale Gerechtigkeit, tragen bei zum Allgemeinwohl und zur Sorge für künftige Generationen.
Einen Beitrag verfasste auch FranzNahrada (Seite 122): "Das Commoning von Mustern und die Muster des Commoning. Eine Skizze."