Im Unterschied zu dörflichen Gemeinschaften ist es in Städten leichter möglich, trotz räumlicher Nähe relativ anonym zu leben. Das schätzen besonders jene Menschen, die beides kennen.
Andererseits kommt es aber in überschaubaren Nachbarschaften kaum vor, dass alleinlebende Menschen z.B. stürzen, ohne dass bald Hilfe kommt. In der anonymen Stadt kann es hingegen passieren, dass jemand tagelang unbemerkt in der Wohnung liegt oder sogar stirbt, weil auch keine Kontakte zu Familienangehörigen oder Bekannten bestehen. Das muss nicht sein! Ein "Telefonring" kann dieses Risiko veringern:
Zwischen fünf und zehn Personen bilden den "Telefonring", das heißt:
Jeden Tag innerhalb eines vereinbarten Zeitraums (z.B. zwischen 11 und 13 Uhr) ruft die Person A die Person B an. Es wird nur ein kurzes Informationsgespräch (1-2 Minuten) geführt: "Wie geht´s ? Alles in Ordnung?" Vielleicht auch: "Was haben sie heute vor?" B ruft nun C an usw. bis die letzte Person wieder A anruft.
Falls eine Person längere Zeit nicht abhebt, dann wird A verständigt. A ruft die folgende Person an und kümmert sich um die Ursachen des Kontaktproblems. Sie ruft z.B. die Nachbarn an.