Associated Professor für Hochleistungsverfahren der Fertigungstechnik und Rapid Prototyping, Dr. Andreas Gebhardt
Andreas Gebhardt: "Wie soll das konkret gehen?", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 78-82.
"Dass Bergmann kein Fantast ist beweisen aber nicht nur seine Lehraufträge an Universitäten, sondern auch seine Mitstreiter. In Deutschland zählen dazu unter anderen Günter Faltin, Professor für Unternehmertum an der Freien Universität Berlin, sowie der Aachener Maschinenbau-Professor Andreas Gebhardt. Gebhardt entwirft derzeit einen Fabricator für ein Internetcafe in Deutschland. Damit sollen sich Kinder in nicht allzu ferner Zukunft ihre eigenen Legosteine ausdrucken können." (Petra Otte: Neue Abeit für Neue Menschen. Der Philosoph Frithjof Bergmann will die Arbeitswelt reformieren - und die Finanzkrise hilft ihm dabei. In: Kreiszeitung Böblinger Bote. 28.10.2006, Seite 6)
Teilnehmer/Kontakt: Stefan Schwarzer: "Höhenflüge", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 123-128.
"1998 war das Haus fertig. Das war auch das beste Jahr. Die Jugendarbeit lief richtig gut. Wir bekamen noch zwei Grundstücke dazu und die Firmengründung kam ins Laufen. Dennoch habe ich aufgegeben. Ja, ich war kaputt, habe nicht mehr funktioniert. Es war alles zuviel. Ich hatte Höhenflüge. Alles lief großartig und ich habe den Kontakt zur Realität verloren. Ich dachte, jetzt kannst du alles machen. Ich war ständig unterwegs und habe mit Frithjof oder allein Vorträge gehalten. Das Fernsehen war dauernd bei uns, alle wollten Interviews mit mir. Die langjährige Beziehung zu meiner Freundin ist über dem Hausbau kaputtgegangen. Und ich war dann selbst total kaputt. Burnout. Da habe ich dann alles hingeschmissen. Nach meinem Weggang stagnierte alles. Nichts hat sich mehr bewegt. Ich war dieses Jahr beim Haus. Das Büro ist noch da und die Aktenordner stehen noch genau so, wie ich sie verlassen habe" (Stefan Schwarzer 2007).
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
Berichterstatter: Petra Otte, Jörg Beger 2008, Günter Faltin:"Den Markt nicht den Geschäftemachern überlassen", in: Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 114-118.
Zeitspanne: 2007-2008
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
"Dass Bergmann kein Fantast ist beweisen aber nicht nur seine Lehraufträge an Universitäten, sondern auch seine Mitstreiter. In Deutschland zählen dazu unter anderen Günter Faltin, Professor für Unternehmertum an der Freien Universität Berlin, sowie der Aachener Maschinenbau-Professor Andreas Gebhardt. Gebhardt entwirft derzeit einen Fabricator für ein Internetcafe in Deutschland. Damit sollen sich Kinder in nicht allzu ferner Zukunft ihre eigenen Legosteine ausdrucken können." (Petra Otte: Neue Abeit für Neue Menschen. Der Philosoph Frithjof Bergmann will die Arbeitswelt reformieren - und die Finanzkrise hilft ihm dabei. In: Kreiszeitung Böblinger Bote. 28.10.2006, Seite 6)
"Neue Mitglieder können von jedem Mitglied hier im Netzwerk eingeladen werden. Bitte macht Gebrauch davon. Nur so kann die Idee eines überregionalen Netzwerkes bekannt werden und wachsen" (Schellenberg 2008).
Selbstversorgerin, soweit es irgendwie möglich ist
Zeitspanne: 2007
Teilnehmer/Kontakt: Frauke Hehl: "Das eigene Leben ändern", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 87-91.
Berichterstatter: Jörg Beger 2008, Lola Güldenberg: "Der Luxus, zu arbeiten, wie man wirklich will", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 95-97.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
Associated Professor für "Die Abschaffung der Arbeitslosigkeit. und die sozialen Bewegungen als Akteure für Alternativen", Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaften der Freien Universität Berlin
Berichterstatter: Jörg Beger 2008, Peter Grottian: "Über sinnvolle Arbeit nachdenken", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 92-94.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
"Die workstation – Ideenwerkstatt Berlin e.V. setzt wesentlich auf die simple Tatsache, dass Menschen mehr Raum und Zeit benötigen, um sich finden und ihren Voraussetzungen gemäß entwickeln zu können. Zu diesem Zweck stehen seit Mai 1998 Räume zur Verfügung, in denen Ratsuchende sich richtig fühlen, darüber nachzudenken, ob neben dem mainstream-Arbeitsverständnis auch noch weitere Möglichkeiten bestehen, das Arbeitsleben zu verbringen. Unterstützend finden sich in diesen Räumen, die real vorhanden sind und gedanklich weit darüber hinaus wirken, Texte, Informationen und GesprächspartnerInnen, um sich individuell oder gemeinsam darüber zu informieren, was zu diesem Themenfeld bereits existiert, angedacht oder auch schon wieder verworfen worden ist. Angesprochen von diesem Konzept sind alle Menschen, denen daran gelegen ist, sich aktiv in die Gestaltung der eigenen sowie der gesellschaftlichen Entwicklung einzubringen. Eine Zielgruppenfixierung gibt es nicht, da gerade die Verschiedenheit der Menschen die Bereicherung ist, durch die voneinander profitiert werden kann. workstation beginnt bei jedem einzelnen im Kopf, eine Verbreitung der Gedanken ist, analog zur Entwicklung freier Kooperationssysteme, wünschenswert. Angst vor Ideenklau besteht nicht, denn gerade das Gegenteil, nämlich Teilhabe und gemeinschaftliche Weiterentwicklung dieser Ausgangspunkte, sind die Zielsetzung. workstation beteiligt sich regelmäßig an der Organisation und Durchführung von Informations- und Diskussionsveranstaltungen, unterstützt Menschen bei der persönlichen Orientierung und Zielrealisation und rückt die Themen Arbeit, Lernen und Leben immer wieder in vielfältiger Weise in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Selbstverständnisses. So auch, indem Konzepte zu nachhaltigen Lern- und Beschäftigungsformen durch workstation bei verschiedenen lokalen Akteuren vorgestellt und eingereicht worden sind. workstation ist innerhalb eines Projekteverbunds von über 30 Projekten auf der Brache eines ausgedienten Eisenbahnreparaturwerks ansässig. Dieser Projekteverbund unter dem Namen RAW tempel e.V. möchte das innerstädtische Areal als Produktionsstätte von Kunst und Kultur, soziokulturellem Leben und Arbeiten nutzen und entwickeln" ( Hehl 2001)
Arbeit war das halbe Leben. Ein Film von Tilman Achtnich. Mit dem Arbeitslosentreff Goethe2 in Freiburg im Breisgau; mit dem Kreativzentrum Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt); mit Prof. Frithjof Bergmann; mit Babette Scurrell (Neue Arbeit Dessau e. V.); mit Wolf-Dieter Just (Evangelische Akademie Rheinland); mit Andreas Harder (KASA Plus Kirchzarten im Breisgau); mit Paulo Straub (Tauschring Talentexperiment Hochschwarzwald); mit Prof. Konrad Maier (Evangelische Fachhochschule Freiburg im Breisgau); mit Prof. em. Günter Brakelmann (Evangelischer Theologe an der Ruhr Universität Bochum); mit Steffen Schwarzer (Eigenart e.V. Mühlhausen); mit Reinhard Boltin (isatec Mühlhausen in Thüringen); Götz Werner (Unternehmer, dm Essen). Süddeutscher Rundfunk. 30‘. 1998.
„Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Diskussion zum Thema Arbeit ist das Projekt `Neue Arbeit´ in Wolfen, mit seiner Ergänzung in Dessau und der Integration im regionalen Kooperationsprojekt `ReWIR? 2000´, ein wesentlicher experimenteller Beitrag zur Erkundung kultureller Handlungsmuster in der nachindustriellen Gesellschaft“ ( Scurrell 1998).
„Das Kreativzentrum sollte eine Pionierfunktion in Wolfen-Nord im Hinblick auf die Themen Arbeit, Umgang mit Arbeitslosigkeit und Entwicklung neuer Formen der Verbindung von Erwerbsarbeit und existenzsichernden, einkommensergänzenden Tätigkeiten haben. [...] Den Hintergrund bildeten Vorstellungen aus dem Kontext `Neue Arbeit´. [...] Im Protokoll zu einer vorbereitenden Sitzung am Bauhaus (04.03.98), an der auch Frithjof Bergmann, der konzeptionelle Pate der Idee der `neuen Arbeit´ teilnahm, heißt es: `Nach dem Modell eines Hauses der Eigenarbeit wird ein solches Zentrum in Wolfen in diesem Jahr entstehen. Erste Werkstätten sind bereits eingerichtet. Das Ziel besteht im Erlernen neuer Fähigkeiten für Selbsthilfe, Nachbarschaftskooperation, Stadtteilentwicklung sowie in der Entfaltung von Kreativität für neue Lebens- und Tätigkeitsperspektiven. Professor Bergmann fungiert als Mentor des Projekts.´“ (Peters in: Adler ua. 2002, Seite 32).
„Auf Wunsch der MitarbeiterInnen des Kreativzentrums wurde das Projekt `Neue Arbeit Lauchhammer´ besucht. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Mitarbeit wurde im September ein Initiativentag in Lauchhammer/Lausitz zum Thema `Neue Arbeit´ gestaltet. Dem Erfahrungstransfer diente auch eine öffentliche Veranstaltung (Juli 2000) `Gemeinwesenökonomie´, die gemeinsam mit der Katholischen Fachhochschule Berlin durchgeführt wurde.“ (Stiftung Mitarbeit 2000 zitiert nach Peters in: Adler ua. 2002, Seite 34).
Blaffert (Blaffert in: Adler ua. 2002, Seite 163) weist darauf hin, dass unter anderem auch im „Konzept `Neue Arbeit´“ Salutogenese und Gesundheitsförderung „stärker einbezogen werden“ sollen, um „neue Handlungsmöglichkeiten [...] zu eröffnen“.
Eigenarbeit
Berichterstatter: Hans-Peter Hüsch, Elisabeth Redler, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1997-2000
"In Wolfen-Nord, einer Plattenbausiedlung mit zur Zeit 29,5% Arbeitslosigkeit, entsteht seit Herbst 1997 ein Kreativzentrum mit vielfältigem Angebot für die Nachbarschaft. Die Münchner gemeinnützige Forschungsgesellschaft anstiftung unterstützt die Einrichtung und den Betrieb von Werkstätten für Eigenarbeit. Holz-, Keramik- und Metallwerkstätten werden ausgestattet, Material- und Personalkostenzuschüsse, sowie Fortbildung, für drei Jahre von der anstiftung und mit einem Forschungesprojekt begleitet" (Hüsch, Hans-Peter; Redler, Elisabeth: Eigenarbeit in Wolfen. In: Politische Ökologie. 1998, H. 54, S. 78.):
Zentrum für Neue Arbeit: N.N.
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Jörg Beger
Zeitspanne: 1997-1998
"Bislang existiert ein derartiges Zentrum für Neue Arbeit nicht, sondern nur einzelne Puzzleteile in Projekten an vielen Orten. Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis es sich in Deutschland realisieren wird - ob nun in Chemnitz, in Dessau, in Wolfen, in München oder in Kassel. Eins hat die Neue Arbeit in jedem Fall aber schon gezeigt: Die Idee, daß uns die Arbeit ausgehen könnte, ist ein Mißverständnis von Arbeit. Denn Arbeit ist unendlich. "Raum der Möglichkeiten. In Zentren für Neue Arbeit zukunftsfähige Lebensstile ausprobieren", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie 1998, Heft 54, Seite 58.
"In besonderer Schärfe trifft die strukturell bedingte Arbeitslosigkeit die Menschen in den neuen Bundesländern. Die GÖS - Gesellschaft für Sanierungsmaßnahmen Wolfen und Thalheim mbH und das Zentrum für Neue Arbeit Frithjof Bergmann entwickeln daher gemeinsam mit der Stiftug Bauhaus Dessau und weiteren Unternehmen der Region einen neuen Weg: die "Neue Arbeit Wolfen". "Arbeit für Wolfen. Eine Region probt neue Arbeitsformen", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie. 1997, Heft 50, Seite 63.
Der blinde Fleck der Arbeit. Arbeitslosigkeit als Folge einer Teilung der Arbeit.
"Frithjof Bergmann hat in den vergangenen 15 Jahren ein System "neuer Arbeit" entwickelt, das auf einer Teilung der Arbeitszeit in "Jobarbeit", "calling" (Berufung) und (high-tech-self-providing" (Selbstversorgung auf höchstem technischen Niveau) beruht. Experimente mit verschiedenen Bausteinen und Implementationswegen gibt es in der Automobilindustrie der USA in Flint und Detroit, aber inzwischen auch in Deutschland, wo Bergmann Kontakte in Frankfurt, Heidenheim, Mühlhausen und Wolfen aufgebaut hat" (Babette Scurrell: Der blinde Fleck der Arbeit. Arbeitslosigkeit als Folge einer Teilung der Arbeit in: Politische Ökologie. 1997, Heft 50, Seite 45-50.
Rund 600 Besucher zählte der Kongress „Zukunft der Arbeit – Karma des Berufs“, den die deutsche Landesgesellschaft in Bochum ausrichtete. Ein Beitrag von NNA (News Network Anthroposophy) umreißt das vielfältige Tagungsgeschehen und gibt zentrale inhaltliche Motive einzelner Referenten wieder.
"Prof. Dr. Frithjof Bergmann Wirtschaftswissenschaftler und Gründer des ersten Zentrums für „Neue Arbeit“ erläuterte, dass neue Arbeit schon jetzt stattfindet. Die Arbeit befinde sich im Wandel, statt Kurzarbeit schlug er vor, sollten längere Pausen entstehen; in dieser Arbeitszwischenzeit könne man sich in der „Neuen Arbeit“ einbringen. „Neue Arbeit“ könnten auch Rentner anbieten.
Prof. Bergmann stufte die gegenwärtige Situation als ernst ein. Die Unglaubwürdigkeit der Staaten mit ihren Versuchen, das Finanzwesen zu regulieren führe - ebenso wie die Unsicherheit der Versicherungen - bereits jetzt zu „Neuer Arbeit“. Eine Möglichkeit sei dabei: In einer Gemeinschaft selbständig zu werden. Denn „Neue Arbeit“ bedeute auch, miteinander zu reden und gemeinschaftlich zu arbeiten. Das Grundprinzip dabei sei, nicht missionarisch vorzugehen, sondern den Ort zu suchen, wo Menschen das, was die Neue Arbeit beinhaltet, auch wirklich wollen."
Teilnehmer/Kontakt: Katja Barloschky: "In der Realität angekommen", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 129-133.
"Kulturkopf Katharina Barloschky" beim Radiofrühstück am 30.09.2006.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
Das Konzept „Neue Arbeit“ von Frithjof Bergmann. Dieses Konzept entstand in der ersten Hälfte der achziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Flint/USA, einer Automobilproduktions-Stadt, in der die Arbeitslosigkeit schon hoch war und wo aufgrund von Rationalisierungen in den Fabriken von General Motors weitere Arbeitslosigkeit drohte. Ausgehend von der Einsicht, dass über die Erwerbsarbeit nie wieder eine Vollbeschäftigung der Arbeitskräfte zu erreichen wäre, entwickelte Bergmann sein Konzept „Neue Arbeit“ mit drei Säulen:
ein Drittel Erwerbsarbeit;
ein Drittel „Calling“, d. h. Arbeit, die die Menschen sich selbst aussuchen, die sie „wirklich wirklich tun“ wollen;
ein Drittel „High-Tech Self-Providing“, d. h. Selbstversorgung über Eigenarbeit auf hoher technologischer Grundlage.
Weitere Reduktion der Erwerbsarbeitszeit schafft Raum für die selbstgewählte Tätigkeit des „Calling“. Das kann die Gründung eines eigenen Betriebes sein, das kann das Engagement im sozialen Bereich sein, das kann die Beschäftigung mit Kunst sein. „Die Hoffnung, die wir propagieren, ist die Vision einer Zukunft, in der die Menschen weitaus unabhängiger sind und in der sie eine Aufgabe mit Leidenschaft und großer Liebe erfüllen können“.
Als konkreter Ort zur Entwicklung von Ideen für diese Konzept, zur Kommunikation, zur gemeinsamen Weiterbildung schwebt Frithjof ein „Zentrum für neue Arbeit“ vor. Dieses sollte verknüpft sein mit einem Kreditverein oder einer Art Stiftung, um die Ideen, die entwickelt werden, auch finanzieren zu können. Ein solches Zentrum ist inzwischen auch in Deutschland (in Kassel) gegründet worden.
Ökologische Ökonomik und Arbeitsmarkt – Nachhaltiges Arbeiten von Adelheid Biesecker und Stefan Kesting in: Biesecker, Adelheid; Kesting, Stefan: Mikroökonomik: Eine Einführung aus sozial-ökologischer Perspektive. Oldenbourg 2003, S. 381-392.
Qualifikation für die Modifikation der Teilung und Verteilung von Arbeit mit dem Prinzip der intra-personalen Vielfalt
"Bezogen auf die einzelnen Arbeiterinnen und Arbeiter, bedeutet das Prinzip der Vielfalt, soll die Gesellschaft nicht in viele Teile fragmentiert sein, auch intra-personale Vielfalt. Das heißt, daß die einzelnen in ihrem je individuellen Arbeitsleben in den unterschiedlichen Sphären des Arbeitens tätig sein können. Praktische Modelle für solche Formen der Vielfalt gibt es schon länger, z.B. das duale Modell von Andre Gorz oder Peter Ulrich, die in intra-personalen Modellen Arbeiten im formellen und im informellen Sektor kombinierten. Ein aktuelleres Konzept ist das von Frithjof Bergmann in Detroit entwickelte Konzept "New Work". Wieder basieren diese Konzepte auf einer starken Reduktion der traditionellen bezahlten Arbeitszeit. Sie beziehen auch die Konsumseite mit ein, helfen also mit, die "konsumistische Tretmühle" zu überwinden, da die Menschen weniger Einkommen, aber mehr Zeit haben,in der sie mehr für sich selbst herstellen können und daher weniger Güter konsumieren müssen. Eine Bedingung für die Funktionsmöglicheit solcher Modelle ist die Qualifikation der Arbeitenden. Die Kompetenz für die diskutierte Vielfalt bedeutet, daß die Qualifikation immer wieder verändert werden muß. Weiterbildung ist somit ein ganz zentrales Element nachhaltigen Arbeitens. Da sich so immer viele Mitglieder der arbeitenden Bevölkerung in Institutionen der Weiterbildung einfinden, sind ihre Arbeitsplätze für andere frei" (Kooperative Vielfalt. Neue Formen der Teilung und Verteilung von Arbeit von Adelheid Biesecker, in: Politische Ökologie. 1998, Heft 54, Seite 36-40.)
Adelheid Biesecker ist Professorin für ökonomische Theorie im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen und leitet dort das Institut für Institutionelle und Soziale Ökonomie.
Neue Arbeit will gelernt sein; Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung "Arbeit und Region", Universität Bremen.
Teilnehmer/Kontakt: Katja Barloschky, Helmut Spitzley.
Professur für "Ökonomische Theorie unter besonderer Berücksichtigung der gesellschafts-historischen Entstehungsbedingungen" am Institut für Institutionelle und Sozial-Ökonomie der Universität Bremen: Professorin Dr. Adelheid Biesecker
Projekte in Deutschland und weiteren Ländern in Europa
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1999
"In Deutschland sind in Hamburg und Kassel New Work-Projekte geplant, eine größere Aktion läuft in Chemnitz, auch im thüringischen Mühlhausen wird ein Projekt initiiert. Wir verhandeln mit einer Großbank, und es könnte sein, daß ein Unternehmen wie Ford bald auch in Europa in großem Maße in New Work investiert, weil sie sonst eine Reihe von Betrieben wie in Spanien oder Belgien schließen müssen; auch über Köln wird nachgedacht. Da Entlassungen aber nicht mehr als "Erfolgsmeldungen" verkauft werden können, weil sie dem Image schwer schaden, will das Management mit New Work neue Wege beschreiten" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: Psychologie heute. 1999, Heft 3, Seite 65-67, 69).
Bislang existiert ein derartiges Zentrum für Neue Arbeit nicht, sondern nur einzelne Puzzleteile in Projekten an vielen Orten. Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis es sich in Deutschland realisieren wird - ob nun in Chemnitz, in Dessau, in Wolfen, in München oder in Kassel. Eins hat die Neue Arbeit in jedem Fall aber schon gezeigt: Die Idee, daß uns die Arbeit ausgehen könnte, ist ein Mißverständnis von Arbeit. Denn Arbeit ist unendlich.
"Raum der Möglichkeiten. In Zentren für Neue Arbeit zukunftsfähige Lebensstile ausprobieren", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie 1998, Heft 54, Seite 58.
"Das Projekt ReWIR? 2000 läuft gleichzeitig in Freiburg und der Region Bitterfeld-Halle-Dessau in Ostdeutschland. Initiator ist der Freiburger Ableger des gemeinnützigen Vereins Neue Arbeit e.V. mit Hauptsitz in Dessau (Anm.: Babette Scurrell: Kontaktperson ist Helmut Becker], dessen Vorsitzender in Freiburg (Anm.: Babette Scurrell: Norbert Schneider) auch im Talent-Tauschring e.V.- Vorstand sitzt. Ziel des Vereins ist es, neue Arbeitsansätze in sozialen Projekte zu fördern" ( Betz, Fabian 2000, 76.).
vgl. Helmut Becker: ReWir? 2000 - Modell einer regionalen Zweitwährung, in: Zeitschrift für Sozialökonomie. 1999, Heft 122, O. S..
Der Name „Neue Arbeit“ geht unter anderem auf die „New-Work“-Konzeptionen des deutschamerikanischen Philosophieprofessors Frithjof Bergmann zurück.
Konkretes Ziel der Aktion ist es, den regionalen Wirtschaftskreislauf inklusive desjenigen im Tauschring zu beleben. Die geplanten Schritte sind folgende:
Betriebe und Einzelhändler der Regionen spenden Gutscheine gegen Spendenquittung für ihre Produkte an den gemeinnützigen Verein für Neue Arbeit.
Dieser ist Mitglied im Tauschring und bietet diese Gutscheine in der Marktzeitung an, zum Beispiel einen Gutschein für ein Glas Schwarzwald-Honig der Imkerei XY.
Ein Tauschringmitglied kauft den Gutschein für 10 Talent, die dann dem Verein Neue Arbeit bleiben, und holt sich den Honig bei der Imkerei XY.
Erwünschte Effekte:
Die spendenden Betriebe bekommen Publizität und Kunden, die vielleicht noch mehr kaufen.
Der Tauschring wird attraktiver, weil er neue professionelle Angebote zu bieten hat.
Der Verein Neue Arbeit bekommt eine „Geldspende“ in Talent, mit der er ein soziales Projekt (und den Tauschring) fördern kann. Die Gutscheine können auch direkt zur Förderung von sozialen und ökologischen Aktivitäten eingesetzt werden.
Der regionale Wirtschaftskreislauf bekommt Impulse.
Dieses Projekt ist noch in der Anfangsphase, aber durch seine professionelle Ausarbeitung (unter anderem modern gestaltete, mehrfarbige Broschüre, Vorwort von Hildegard Hamm-Brücher als einer renommierten Persönlichkeit) und die doppelte Vorgehensweise in zwei Regionen – darunter der im Blickpunkt stehenden EXPO-2000-Region in Ostdeutschland –, die ebenfalls Publizität verspricht, könnte es für die angesprochenen Betriebe interessant sein und den Tauschringen damit zu einem Attraktivitätsimpuls verhelfen. Eine Beteiligung der Stadtverwaltung mit deren „Produkten“ (Museums- und Bädereintritte, ÖPNV-Fahrscheine) ist in konkreten Verhandlungen (Stand: Ende März 2000). ( Betz, Fabian 2000, 76.).
"Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Diskussion zum Thema Arbeit ist das Projekt 'Neue Arbeit' in Wolfen, mit seiner Ergänzung in Dessau und der Integration im regionalen Kooperationsprojekt 'ReWIR? 2000', ein wesentlicher experimenteller Beitrag zur Erkundung kultureller Handlungsmuster in der nachindustriellen Gesellschaft" ( Scurrell 1998).
Arbeit war das halbe Leben. Ein Film von Tilman Achtnich. Mit dem Arbeitslosentreff Goethe2 in Freiburg im Breisgau; mit dem Kreativzentrum Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt); mit Prof. Frithjof Bergmann; mit Babette Scurrell (Neue Arbeit Dessau e. V.); mit Wolf-Dieter Just (Evangelische Akademie Rheinland); mit Andreas Harder (KASA Plus Kirchzarten im Breisgau); mit Paulo Straub (Tauschring Talentexperiment Hochschwarzwald); mit Prof. Konrad Maier (Evangelische Fachhochschule Freiburg im Breisgau); mit Prof. em. Günter Brakelmann (Evangelischer Theologe an der Ruhr Universität Bochum); mit Steffen Schwarzer (Eigenart e.V. Mühlhausen); mit Reinhard Boltin (isatec Mühlhausen in Thüringen); Götz Werner (Unternehmer, dm Essen). Süddeutscher Rundfunk. VHS, 30‘. 1998.
„Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Diskussion zum Thema Arbeit ist das Projekt `Neue Arbeit´ in Wolfen, mit seiner Ergänzung in Dessau und der Integration im regionalen Kooperationsprojekt `ReWIR? 2000´, ein wesentlicher experimenteller Beitrag zur Erkundung kultureller Handlungsmuster in der nachindustriellen Gesellschaft“ ( Scurrell 1998).
„Das Kreativzentrum sollte eine Pionierfunktion in Wolfen-Nord im Hinblick auf die Themen Arbeit, Umgang mit Arbeitslosigkeit und Entwicklung neuer Formen der Verbindung von Erwerbsarbeit und existenzsichernden, einkommensergänzenden Tätigkeiten haben. [...] Den Hintergrund bildeten Vorstellungen aus dem Kontext `Neue Arbeit´. [...] Im Protokoll zu einer vorbereitenden Sitzung am Bauhaus (04.03.98), an der auch Frithjof Bergmann, der konzeptionelle Pate der Idee der `neuen Arbeit´ teilnahm, heißt es: `Nach dem Modell eines Hauses der Eigenarbeit wird ein solches Zentrum in Wolfen in diesem Jahr entstehen. Erste Werkstätten sind bereits eingerichtet. Das Ziel besteht im Erlernen neuer Fähigkeiten für Selbsthilfe, Nachbarschaftskooperation, Stadtteilentwicklung sowie in der Entfaltung von Kreativität für neue Lebens- und Tätigkeitsperspektiven. Professor Bergmann fungiert als Mentor des Projekts.´“ (Peters in: Adler ua. 2002, Seite 32).
„Auf Wunsch der MitarbeiterInnen des Kreativzentrums wurde das Projekt `Neue Arbeit Lauchhammer´ besucht. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Mitarbeit wurde im September ein Initiativentag in Lauchhammer/Lausitz zum Thema `Neue Arbeit´ gestaltet. Dem Erfahrungstransfer diente auch eine öffentliche Veranstaltung (Juli 2000) `Gemeinwesenökonomie´, die gemeinsam mit der Katholischen Fachhochschule Berlin durchgeführt wurde.“ (Stiftung Mitarbeit 2000 zitiert nach Peters in: Adler ua. 2002, Seite 34).
Blaffert (Blaffert in: Adler ua. 2002, Seite 163) weist darauf hin, dass unter anderem auch im „Konzept `Neue Arbeit´“ Salutogenese und Gesundheitsförderung „stärker einbezogen werden“ sollen, um „neue Handlungsmöglichkeiten [...] zu eröffnen“.
Zentrum für Neue Arbeit: N.N.
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Jörg Beger
Zeitspanne: 1998
Bislang existiert ein derartiges Zentrum für Neue Arbeit nicht, sondern nur einzelne Puzzleteile in Projekten an vielen Orten. Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis es sich in Deutschland realisieren wird - ob nun in Chemnitz, in Dessau, in Wolfen, in München oder in Kassel. Eins hat die Neue Arbeit in jedem Fall aber schon gezeigt: Die Idee, daß uns die Arbeit ausgehen könnte, ist ein Mißverständnis von Arbeit. Denn Arbeit ist unendlich.
"Raum der Möglichkeiten. In Zentren für Neue Arbeit zukunftsfähige Lebensstile ausprobieren", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie 1998, Heft 54, Seite 58.
Kontakt/Teilnehmer: Elke Wiepen, Frankfurt am Main.
"Raum der Möglichkeiten. In Zentren für Neue Arbeit zukunftsfähige Lebensstile ausprobieren", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie 1998, Heft 54, Seite 55.
"Arbeit für Wolfen. Eine Region probt neue Arbeitsformen", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie. 1997, Heft 50, Seite 63-64.
Der blinde Fleck der Arbeit. Arbeitslosigkeit als Folge einer Teilung der Arbeit.
"Frithjof Bergmann hat in den vergangenen 15 Jahren ein System "neuer Arbeit" entwickelt, das auf einer Teilung der Arbeitszeit in "Jobarbeit", "calling" (Berufung) und (high-tech-self-providing" (Selbstversorgung auf höchstem technischen Niveau) beruht. Experimente mit verschiedenen Bausteinen und Implementationswegen gibt es in der Automobilindustrie der USA in Flint und Detroit, aber inzwischen auch in Deutschland, wo Bergmann Kontakte in Frankfurt, Heidenheim, Mühlhausen und Wolfen aufgebaut hat" (Babette Scurrell: Der blinde Fleck der Arbeit. Arbeitslosigkeit als Folge einer Teilung der Arbeit in: Politische Ökologie. 1997, Heft 50, Seite 45-50.
"Angeregt durch Frithjof Bergmanns Gedanken zur Neuen Arbeit, bildete sich 1998 um den Initiator Hilmar Kunath, berufstätiger Lehrer, ein Gesprächskreis. Was wollen Menschen tun, die dauerhaft erwerbslos sind? Und was sollen diejenigen unternehmen, die Erwerbsarbeit nicht glücklich macht? Ein Jahr später eröffneten fünf Mutige einen Umsonstladen als Mitmachprojekt gegenseitiger Hilfe". In elf Jahren hat sich daraus ein Netzwerk vielseitiger Unternehmungen entwickelt" (Loewenberg 2010).
Die Contraste-Redaktion bittet Einzelne und Gruppen, die "Neue Arbeit" in irgendeiner Weise anfangen auszuprobieren, sich zu melden und von ihrem Ansatz zu berichten. Kontakt: CONTRASTE, Hilmar Kunath, Daimlerstraße 34, 22763 Hamburg.
Projekte in Deutschland und weiteren Ländern in Europa
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1999
"Im Gegensatz zum Anfang der 80er Jahre, als wir in Flint erste mühsame Versuche unternahmen, rennen wir beim Spitzenmanagement Ende dieses Jahrzehntes fast schon offene Türen ein. Am intensivsten hat sich New Work in Michigan entwickelt, wo es mittlerweile im Rahmen der Michigan Futures als einem Firmenkonsortium von über 100 Betrieben verwirklicht wird. Neben der Automobilindustrie kooperieren auch High-Tech-Unternehmen wie BC Hydro im kanadischen Vancouver. In Deutschland sind in Hamburg und Kassel New Work-Projekte geplant, eine größere Aktion läuft in Chemnitz, auch im thüringischen Mühlhausen wird ein Projekt initiiert. Wir verhandeln mit einer Großbank, und es könnte sein, daß ein Unternehmen wie Ford bald auch in Europa in großem Maße in New Work investiert, weil sie sonst eine Reihe von Betrieben wie in Spanien oder Belgien schließen müssen; auch über Köln wird nachgedacht. Da Entlassungen aber nicht mehr als "Erfolgsmeldungen" verkauft werden können, weil sie dem Image schwer schaden, will das Management mit New Work neue Wege beschreiten" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: [ http://www.maubu.de/soz_2/ph65.htm Psychologie heute. 199, Heft 3, Seite 65-67, 69]).
CONTRASTE, Nr. 172 Januar 1999: NEW WORK Teil 2.
Zeitspanne: 1998
Berichterstatter: Jörg Beger 2010
CONTRASTE, Nr. 165 Juni 1998: "Sich nicht mehr verkaufen müssen"
"Frithjof Bergmann hat in den vergangenen 15 Jahren ein System "neuer Arbeit" entwickelt, das auf einer Teilung der Arbeitszeit in "Jobarbeit", "calling" (Berufung) und (high-tech-self-providing" (Selbstversorgung auf höchstem technischen Niveau) beruht. Experimente mit verschiedenen Bausteinen und Implementationswegen gibt es in der Automobilindustrie der USA in Flint und Detroit, aber inzwischen auch in Deutschland, wo Bergmann Kontakte in Frankfurt, Heidenheim, Mühlhausen und Wolfen aufgebaut hat" (Babette Scurrell: Der blinde Fleck der Arbeit. Arbeitslosigkeit als Folge einer Teilung der Arbeit in: Politische Ökologie. 1997, Heft 50, Seite 45-50.
Kontakt: Sylvia Hämmerle. Post an die genannte Anschrift von Sylvia Hämmerle konnte im November 2008 nicht zugestellt werden. Unter der genannten Telefonnummer bestand kein Anschluss. Frau Amico auf dem Amtsgericht Karlsruhe bestätigt am 10.12.2008 den Eintrag Werkstadthaus e. V. Karlsruhe im Vereinsregister gleichlautend wie unter http://www.arbeiten-leben.de.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
Mentoren: N.N.
Mentoren-Lehrgang:
Lehrgang „Mentor für NeueArbeit-NeueKultur? in Kassel“
...umfasst sechs Wochenenden und einen Intensivblock über ein Jahr zwischen September 2009 und Juli 2010.
Informationsseminar dazu:
Am Freitag, dem 12. Juni 2009 17:00 - 19:00 Uhr mit Pausen sowie
am Samstag, dem 13. Juni 2009 10:00 - 17:00 Uhr mit Pausen.
Das Seminar findet in Kassel statt.
Kontakt bis 10/2009 und weitere Informationen per e-mail an/bei „pioniergeist@gmx.de“.
Die Seminargebühr beträgt 75,00 Euro oder nach vorheriger Absprache teilweise eine komplementäre Währung (z.B. Kasseler Bürgerblüten, Mitarbeit, etc.).
Das Konzept „Neue Arbeit“ von Frithjof Bergmann. Dieses Konzept entstand in der ersten Hälfte der achziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Flint/USA, einer Automobilproduktions-Stadt, in der die Arbeitslosigkeit schon hoch war und wo aufgrund von Rationalisierungen in den Fabriken von General Motors weitere Arbeitslosigkeit drohte. Ausgehend von der Einsicht, dass über die Erwerbsarbeit nie wieder eine Vollbeschäftigung der Arbeitskräfte zu erreichen wäre, entwickelte Bergmann sein Konzept „Neue Arbeit“ mit drei Säulen:
ein Drittel Erwerbsarbeit;
ein Drittel „Calling“, d. h. Arbeit, die die Menschen sich selbst aussuchen, die sie „wirklich wirklich tun“ wollen;
ein Drittel „High-Tech Self-Providing“, d. h. Selbstversorgung über Eigenarbeit auf hoher technologischer Grundlage.
Weitere Reduktion der Erwerbsarbeitszeit schafft Raum für die selbstgewählte Tätigkeit des „Calling“. Das kann die Gründung eines eigenen Betriebes sein, das kann das Engagement im sozialen Bereich sein, das kann die Beschäftigung mit Kunst sein. „Die Hoffnung, die wir propagieren, ist die Vision einer Zukunft, in der die Menschen weitaus unabhängiger sind und in der sie eine Aufgabe mit Leidenschaft und großer Liebe erfüllen können“.
Als konkreter Ort zur Entwicklung von Ideen für diese Konzept, zur Kommunikation, zur gemeinsamen Weiterbildung schwebt Frithjof ein „Zentrum für neue Arbeit“ vor. Dieses sollte verknüpft sein mit einem Kreditverein oder einer Art Stiftung, um die Ideen, die entwickelt werden, auch finanzieren zu können. Ein solches Zentrum ist inzwischen auch in Deutschland (in Kassel) gegründet worden.
Ökologische Ökonomik und Arbeitsmarkt – Nachhaltiges Arbeiten von Adelheid Biesecker und Stefan Kesting in: Biesecker, Adelheid; Kesting, Stefan: Mikroökonomik: Eine Einführung aus sozial-ökologischer Perspektive. Oldenbourg 2003, S. 381-392.
Werkstätten für Eigenproduktion: Renault Autohaus Bernd Behrens KG, Kassel.
Bislang existiert ein derartiges Zentrum für Neue Arbeit nicht, sondern nur einzelne Puzzleteile in Projekten an vielen Orten. Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis es sich in Deutschland realisieren wird - ob nun in Chemnitz, in Dessau, in Wolfen, in München oder in Kassel. Eins hat die Neue Arbeit in jedem Fall aber schon gezeigt: Die Idee, daß uns die Arbeit ausgehen könnte, ist ein Mißverständnis von Arbeit. Denn Arbeit ist unendlich.
"Raum der Möglichkeiten. In Zentren für Neue Arbeit zukunftsfähige Lebensstile ausprobieren", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie 1998, Heft 54, Seite 58.
A group of people together used a fleet of very diverse vehicles from trucks to small electric cars to motorcycles. When someone wanted to use a vehicle, he or she would schedule it via electronic mail.
Mühlhausen - Neue Arbeit für eine Stadt
Berichterstatter: Jörg Beger 2008, Claus Seibt und Andreas Muecker
Zeitspanne: 1991-1992
Mühlhausen - Neue Arbeit für eine Stadt. Projekt der Gesamthochschule Kassel in Mühlhausen. Stadtgespräch Dezember 1991. Mit Elke Spitzer (Kassel), Claus Seibt (Kassel) und Lutz Gummlich (Mühlhausen). Ein Film von Claus Seibt und Andreas Muecker. 20‘. 1992.
Sicherlich schon ein Klassiker unter den Initiativen ist die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim in Köln, welche zusammen mit dem Institut für Neue Arbeit (INA) dort für kontinuierliche Bewegung und Diskussion rund um den Arbeitsbegriff sorgt. Seit über 20 Jahren wohnen, leben und arbeiten hier rund zwanzig Menschen vieler Altersstufen miteinander. Erwerbsarbeit, Selbstversorgung/Eigenarbeit und Projektentwicklung (calling) sind hier miteinander verknüpft. Alles, was der Gruppe wichtig ist, gilt als Arbeit. Möbel verkaufen und Wohnungsauflösungen machen, Essen kochen, Kinder betreuen und ein konkretes Projektkonzept mit zu entwickeln oder einen Artikel zu schreiben gelten hier als gleichwertige Arbeit. Die Ökonomie wird den Gemeinschaftsbedürfnissen untergeordnet, die Unabhängigkeit von staatlichen Fördertöpfen gewahrt. In diesem Rahmen fördert die SSM individuelle Selbstentfaltung und verantwortliches Handeln. Im Jahr 2000 wurde die SSM im Rahmen des Robert Jungk Preis NRW als „Zukunftsprojekt“ ausgezeichnet. (Aus einem Papier von Frauke Hehl, 2001).
Teilnehmer/Kontakt: Michael Birkenbeul: "Anfangen!", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 134-137.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
Das Projekt "Haus der Möglichkeiten", jetzt im 4. Jahr der Förderung, geht auf den US-amerikanischen Philosophen Frithjof Bergmann zurück und wird auch von ihm persönlich betreut.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
Mentoren: N.N.
Geschichte
Projekte in Deutschland und weiteren Ländern in Europa
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1999
"Im Gegensatz zum Anfang der 80er Jahre, als wir in Flint erste mühsame Versuche unternahmen, rennen wir beim Spitzenmanagement Ende dieses Jahrzehntes fast schon offene Türen ein. Am intensivsten hat sich New Work in Michigan entwickelt, wo es mittlerweile im Rahmen der Michigan Futures als einem Firmenkonsortium von über 100 Betrieben verwirklicht wird. Neben der Automobilindustrie kooperieren auch High-Tech-Unternehmen wie BC Hydro im kanadischen Vancouver. In Deutschland sind in Hamburg und Kassel New Work-Projekte geplant, eine größere Aktion läuft in Chemnitz, auch im thüringischen Mühlhausen wird ein Projekt initiiert. Wir verhandeln mit einer Großbank, und es könnte sein, daß ein Unternehmen wie Ford bald auch in Europa in großem Maße in New Work investiert, weil sie sonst eine Reihe von Betrieben wie in Spanien oder Belgien schließen müssen; auch über Köln wird nachgedacht. Da Entlassungen aber nicht mehr als "Erfolgsmeldungen" verkauft werden können, weil sie dem Image schwer schaden, will das Management mit New Work neue Wege beschreiten" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: Psychologie heute. 1999, Heft 3, Seite 65-67, 69).
"Frithjof Bergmann hat in den vergangenen 15 Jahren ein System "neuer Arbeit" entwickelt, das auf einer Teilung der Arbeitszeit in "Jobarbeit", "calling" (Berufung) und (high-tech-self-providing" (Selbstversorgung auf höchstem technischen Niveau) beruht. Experimente mit verschiedenen Bausteinen und Implementationswegen gibt es in der Automobilindustrie der USA in Flint und Detroit, aber inzwischen auch in Deutschland, wo Bergmann Kontakte in Frankfurt, Heidenheim, Mühlhausen und Wolfen aufgebaut hat" (Babette Scurrell: Der blinde Fleck der Arbeit. Arbeitslosigkeit als Folge einer Teilung der Arbeit in: Politische Ökologie. 1997, Heft 50, Seite 45-50.
Die Mühlhäuser Initiative e.V. - Neue Arbeit Vollzeit
Teilnehmer/Kontakt: Günter Thoma, Geschäftsführer der Mühlhäuser Initiative e.V. 1997: "Scheitern heißt nur, dass man mit größerer Kraft weitermachen muss", in: Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 138-140.
"Die Neue Arbeit hat keinen wirklichen institutionellen Rückhalt. Das ist die Achillesferse der neuen Arbeit. Es gibt keine Geldgeber, keine Organisationen, die sagen, wir finanzieren den Beginn eines großen Feldversuchs, um zu sehen, ob es funktioniert. Alles hängt an ein paar menschlichen Akteuren. Und die sagen irgendwann: Neue Arbeit geht jetzt nicht mehr, ich muss Geld verdienen, die Familie versorgen. Aus meiner Sicht ist das Scheitern vieler Neue-Arbeit-Projekte kein Einwand gegen die Neue Arbeit als solches, sondern nur der Beweis, dass es eine schwierige Sache ist, an der man mit noch größeren Kräften arbeiten muss. Man braucht mehr Geld, mehr Personal, mehr Unterstützung, mehr Anerkennung. Das jetzige System mit seiner Staatsverschuldung, der Arbeitslosigkeit und den Problemen bei der Finanzierung des renten- und Gesundheitssystems ist auch nicht mehr bezahlbar" (Günter Thoma, 2007).
"Arbeit für Wolfen. Eine Region probt neue Arbeitsformen", Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie. 1997, Heft 50, Seite 63.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: Jugendarbeitprojekt Pfarrhaus-Sanierung
Berichterstatter: Jörg Beger 2008, Claus Seibt und Andreas Muecker
Zeitspanne: 1991-1992
Mühlhausen - Neue Arbeit für eine Stadt. Projekt der Gesamthochschule Kassel in Mühlhausen. Stadtgespräch Dezember 1991. Mit Elke Spitzer (Kassel), Claus Seibt (Kassel) und Lutz Gummlich (Mühlhausen). Ein Film von Claus Seibt und Andreas Muecker. 20‘. 1992.
Mischarbeitspraxis nach Neue Arbeit bei Kleinunternehmen. Werkstätten für Eigenproduktion: Isatech GmbH, Chairman/ Managing Director: Reinhard Boltin.
Redler, Elisabeth: Tätigkeit statt Warenkauf. Über Stellenwert, Möglichkeit und Grenzen der Eigenarbeit. In: Poloitische Ökologie. 1998, Heft 54, Seite 65-70.
Teilnehmer/Kontakt: Ditz Schroer: "Eine Alternative, wie man außerhalb des Kapitalismus miteinander leben kann", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 103-108.
"Bislang existiert ein derartiges Zentrum für Neue Arbeit nicht, sondern nur einzelne Puzzleteile in Projekten an vielen Orten. Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis es sich in Deutschland realisieren wird - ob nun in Chemnitz, in Dessau, in Wolfen, in München oder in Kassel. Eins hat die Neue Arbeit in jedem Fall aber schon gezeigt: Die Idee, daß uns die Arbeit ausgehen könnte, ist ein Mißverständnis von Arbeit. Denn Arbeit ist unendlich" (Raum der Möglichkeiten. In Zentren für Neue Arbeit zukunftsfähige Lebensstile ausprobieren von Frithjof Bergmann in: Politische Ökologie 1998, Heft 54, Seite 58).
Vorstandsmitglieder: Rosalind Honig Potsdam, Hilmar Simon Neckargmünd, Wilhelmine Raimann Graz/Österreich.
Eingetragener Verein, Satzung errichtet am 31. Juli 2004. Satzungsänderung gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung vom 6. November 2006 in dem § 1 (Sitz). Der Sitz ist von Freiburg nach Neckargmünd verlegt. Ersteintrag am 30. August 2004 am Amtsgericht Freiburg VR 3841. Eintrag am Amtsgericht Heidelberg am 16. April 2007 VR 3213.
Werkstätten für Eigenarbeit und Eigenproduktion: N.N.
Teilnehmer/Kontakt: Rosalind Honig: "Ich will nicht gleich die gesamte Gesellschaft verändern", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 83-88.
Teilnehmer/Kontakt: Margrit Kennedy: "Das fremdbestimmte Rädchen-Dasein abschütteln", in Frithjof Bergmann und Stella Friedland: Neue Arbeit kompakt. Vision einer (selbst)bestimmten Gesellschaft. Freiamt 2007, Seite 109-113.
Eingetragener Verein, Satzung errichtet am 31. Juli 2004. Satzungsänderung gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung vom 6. November 2006 in dem § 1 (Sitz). Der Sitz ist von Freiburg nach Neckargmünd verlegt. Eintrag am Amtsgericht Heidelberg am 16. April 2007 VR 3213.
Eine Performance mit Frithjof Bergmann und Oliver Prechtl, Tübingerstraße 22, Stuttgart Mitte
Zeitspanne: 26.3.2011, 20 Uhr
Berichterstatter: Jörg Beger
Teilnehmer/Kontakt: Frithjof Bergmann, Oliver Prechtl, Jörg Beger, Walter Häcker, Rainer Müller, Katrin Steglich, Hannelore Kober, Thomas Staehelin, Elisabeth, Insa, ...
Hegel und oben bleiben
Night lecture mit Frithjof Bergmann, Philosophisches Institut Universität Stuttgart
Zeitspanne: 24.10.2010
Teilnehmer/Kontakt: Frithjof Bergmann, Katrin Steglich, Hannelore Kober, Jörg Beger, Thomas Staehelin
Stadt neu denken
Raum für neue Kultur | Wirtschaft | Arbeit
Berichterstatter: Jörg Beger
Zeitspanne: 21. September 2010, 20 Uhr
Teilnehmer/Kontakt: Katrin Steglich, Walter Häcker, Wolfgang Seitz
In der heutigen Zeit der allgegenwärtigen Arbeitslosigkeit, Geldknappheit und der ständig steigenden Kosten für Unterhalt und Energie können sich immer weniger Bürger Ausgaben für Kultur und Bildung leisten. Parallel dazu werden die Etats der öffentlichen Hand in genau diesen Bereichen jährlich gekürzt, umstrukturiert oder gar abgeschafft. startpunkt ist davon überzeugt, dass Kultur kein Luxus ist sondern die Basis unserer Gesellschaft bildet und daher auch nicht zum Luxus Einzelner werden darf. (Text für "Musik von Mensch zu Mensch").