Hans Gert Graebe / Seminar Wissen / 2016-06-14 |
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Termin: 14. Juni 2016, 15.15 Uhr Ort: Seminargebäude, SG 3-10 Thema: Digitale Methoden in der Archäologie. Vortrag und Diskussion mit Alina Wöllner und Viola Keller.
Die Notwendigkeit der Digitalisierung ist im 21. Jahrhundert im Bereich der Textverarbeitung bereits etabliert und fast schon selbstverständlich. Dass sich Methoden für eine digitale Erfassung nicht nur auf Texte und Bücher beschränken, zeigen wir in unserem Vortag über das Projekt „ThakBong“ und den damit verbundenen interdisziplinären Verstrickungen. Neben der Vorstellung des Projekts werden wir folgende Fragestellungen behandeln:
Alina Wöllner, Viola Keller, 03.06.2016 Quellen:
Zur Vertiefung der Betrachtung des anwendungsspezifischen Einsatzes semantischer Technologien in den Digital Humanities wurden im Vortrag Veränderungen der Arbeitsweise am Beispiel der Archäologie vorgestellt und erläutert. Hierfür wählten die Vortragenden das Beispielprojekt Thak Bong aus, welches durch optische Scannung und anschließende annotationsfähige Bearbeitung Inschriften von Grabsteinen aus fast 700 Friedhöfen in Taiwan sammelte und die Veränderung der sprachlichen Selbstzuschreibung des Landesnamens durch die jeweiligen historischen Umstände untersuchte. Besonderes Augenmerk wurde sowohl auf die Veränderung der Disziplin und ihrer Methoden gelegt als auch auf die sich entwickelnde höhere Relevanz von interdisziplinärer Arbeit und deren Einbindung in die Abläufe von Archiven, Museen und der allgemeinen Kuratierung von Fundstücken für die weitere Forschung. Im Vergleich zum DAS-Projekt (Digitalisierung der Archäologischen Sammlung des Lippischen Landesmuseums Detmold) ergaben sich Fragen, welche die Sitzung voll bestimmten. Diese Fragen waren nicht so sehr auf die forschungs-methodischen Änderungen gerichtet, sondern auf die Möglichkeiten interdisziplinären Arbeitens und auf Fragen der Popularisierung von Ergebnissen. Eine gewisse Skepsis gegenüber der als "klein" empfundenen Ergebnismenge konnte durch den Hinweis des überzogenen Anspruches an wissenschaftliche Forschung, durch die Betrachtung der veränderten Universitätslandschaft seit der Bolognareform und durch allgemeine Betrachtungen der Schwierigkeiten der Popularisierung und damit Übersetzung von Wissen überhaupt abgewehrt werden. Am Ende stellte sich die Frage, wie Kritik und wissenschaftliche Forschung als gesellschaftlich relevant und gleichzeitig verantwortungsvoll veränderndernd auf die Verhältnisse einwirken und trotzdem ein Teil des Gegenstandes bilden können. Es zeigte sich, dass neue technische Möglichkeiten, Veränderungen der Methodik oder Änderungen der Gegenstandsbereiche einer Disziplin immer in Abhängigkeit von den realen Forschungsmöglichkeiten und Zielsetzungen erfolgen müssen und dass wissenschaftliche Redlichkeit des Forschers notwendig ist sowohl gegenüber der eigenen Arbeit als auch mehr noch gegenüber einem gewissen schiefen Erwartungshorizont, der ihm auf nicht-akademischem Level gegenübertritt. Ken Kleemann, 15.06.2016
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