Hans Gert Graebe / Philo Debatte / 2011-03-30 |
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Ausgangspunkt der Debatte war die Bachelorarbeit "Zur Koevolution von Wissen und Information" von Tom-Michael Hesse. In dieser Arbeit wird der Informationsbegriff als relationale Kategorie - als Trias von Syntax, Semantik und Pragmatik - in der Tradition der Schriften von Klaus Fuchs-Kittowski - etwa (Fuchs-02) - entwickelt, wobei besonders die Verbindung zu einem Schichtenmodell immer wieder ins Auge fällt. In der Arbeit von Tom Hesse wird erstmals der Gedanke aufgenommen, dass die Pragmatik-Ebene ihrerseits durch eine darüberliegende Ebene möglicher Praxen vorstrukturiert ist, die als Hermeneutik bezeichnet wird. Der Blick auf andere Schichtenmodelle, etwa das sieben Ebenen umfassende OSI-Schichtenmodell der Informatik, legt nahe, dass die Schichtung nach Syntax, Semantik, Pragmatik, Hermeneutik eine relative ist, damit also je vier Schichten aus einem komplexeren Ansatz herausgenommen werden. Ein derartiger Zugang nimmt einige Schärfe aus der "Kontroverse zwischen Naturalisten und Kulturalisten in Bezug auf die Deutung des Informationsbegriffs" (siehe Einführungsseite), weil er eine übergreifende Klammer der Informationsbegriffe ausmacht, die von Janich als zu verschieden angesehen werden, um mehr als Analogieschlüsse tragen zu können. Zugleich vermeidet dieser relative Ansatz, die Ebene der Pragmatik mit der nicht komplexitätsreduzierten "Welt" in unmittelbaren Zusammenhang zu bringen oder sie gar gleichzusetzen. In Hesses Arbeit wir der weiterführende Gedanke der Unterteilung der Schichten in zweimal zwei nur ansatzweise ausgeführt. Die Beobachtung, dass es sich bei den Ebenen Pragmatik und Hermeneutik um eine ähnliche Unterscheidung in Seins- und Bedeutungsebene wie bei Syntax und Semantik handelt, legt den Gedanken nahe, dass hier in Wirklichkeit ein "Übersetzungsprozess" beschrieben wird, dessen Charakteristika näher zu beschreiben wären. Grund genug für einen Informatiker, auch mal wieder all sein Wissen zum Thema "Übersetzerbau" abzurufen. In unserer Diskussion ging es allerdings vor allem darum, das hier eingebrachte Verständnis von Hermeneutik mit anderen Hermeneutik-Verständnissen ińs Verhältnis zu setzen. Hans-Gert Gräbe, 27.5.2011
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