Das schwierigste Publikum überhaupt: Leser des Immobilienmagazins sollen erkennen, dass die Zukunft nicht unbedingt allein in den Städten liegt. Dafür werden alle städtischen Einwände gegen den ländlichen Raum genau angeschaut und mit innovativen Zukunftsideen konterkariert!
Angst, ausgegrenzt zu werden, als "Fremder" und "Zuzügler" stigmatisiert zu sein
Mangel an Einkommens- und Verdienstmöglichkeiten vor Ort
Mangel an Unterstützung und Support für unternehmerische Aktivitäten
Die Lösungen und Innovationen
Allgemein:
Städtische Wohnungsnot, Kapazitäten der Industrie ungenutzt, jetzt schon Übernutzung städtischer Flächen.
Billige Immobilien, Grundstücke, ... sind Anreiz, aber Preis sagt nichts aus.
Verdichtung und Charakter gewachsener Dorfkerne statt Verhüttelung und Einkaufszentren auf der grünen Wiese ist imperativ für Attraktivität:
städtische Qualitäten in eine dörfliche Form bringen, gute Beispiele!
Wenn es gelingt, neue Ideen und Muster vorzugeben, die aus der Überwindung bisheriger Mangelsituationen gewonnen wurden, könnte eine sinnvolle Wende eingeleitet werden.
Muster werden oft von einzelnen erfunden, gegen althergebrachtes Denken. Eigene Beispiele und jetzt auch:
(im folgenden als HH zitiert)
Abgelegenheit
Herausforderung, in der Nähe zu suchen und zu finden.
ist die Wurzel für Aktivitäten vor Ort in allen Lebensbereichen - geht weit über traditionelle Felder der Vereinskultur hinaus.
gebiert kreative Lösungen und Multifunktionalität, Experimentierfeld für neue Technologien
z.B. Kommunikationsinfrastruktur
z.B. Energie und lokale Kreisläufe und Mobilität
Verlangt nach kleinregionaler Zusammenarbeit und Spezialierung (drei Dörfer können eine Stadt ersetzen)
HH: "Der öffentliche Nahverkehr dünnt in vielen ländlichen Regionen zunehmend aus. Häufig wird er nur noch durch den Schülerverkehr getragen. Wer über kein eigenes Auto verfügt, hat im ländlichen Raum kaum eine Chance, schnell und ohne Umwege ans Ziel zu kommen. Alternative Konzepte wie Bürgerbusse (Bürgerbus Hoher Fläming) * oder die Einbindung von Privatfahrzeugen in den öffentlichen Nahverkehr („Garantiert mobil!“ Odenwaldkreis, MObiL) sollen ein Mindestmaß an Mobilität sichern. Das Personenbeförderungsgesetz, die Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr sowie die jeweiligen Landes-ÖPNV-Gesetze wirken jedoch hemmend auf die Entstehung flexiblerer und mehr am Bedarf orientierter Modelle"
kommunale und lokale Spezialisierung: wir haben als Gemeinde ein Thema da sind wir gut. z.B. 'Bildungscampus Moosburg (Schwerpunkt Gesundheit und Soziales) um junge Menschen in der Gemeinde zu halten.
HH: Die regionalen Schulträger stehen fast überall vor dem gleichen Dilemma: Wie lassen sich Schulen in erreichbarer Nähe mit weniger Schülern erhalten und trotzdem die Kosten senken? Schulplaner reizen dafür schon einmal die gesetzlichen Grenzen aus und integrieren eine Kindertagesstätte in das unternutzte Gebäude einer Grundschule. Oder sie legen Grund- und weiterführende Schulen zusammen, um Kosten zu sparen ( Schulnetz Kyffhäuserkreis). In einigen Regionen gründen Eltern auch Ersatzschulen( Freie Schule Kamern). Wo die Bevölkerung schwindet und sich das Schulnetz ausdünnt, treten die privaten Schulen jedoch mit den öffentlichen in Konkurrenz um die vorhandenen Schüler
Nutzung der Kommunikationsmittel: wir verwandeln online Möglichkeiten in Bildungsangebote vor Ort und haben einen globalen Horizont (aber auch physisch Beispiel Damanhur - Schule auf Reisen)
Nutzung der Vernetzung: Wir teilen uns Lehrer und Inhalte mit anderen, die in derselber Situation sind. Wir vernetzen uns mit Partnerdörfern weltweit, forschen und entwickeln gemeinsam.
Natur als Bildungsraum, Waldkindergarten, Waldschule
dörflicher Raum hat Vorteile (Natur, Bewegung, frische Luft)
ist oft auch Rekreationsraum für Städter, kann in positive Synergien mit lokalen Angeboten gehen (Kräuterbauer, Vitaltherme etc)
Telemedizin als Zukunftsaufgabe
Entwicklung neuer innovativer Berufsbilder für ganzheitliche nachaltige Gesundheitssicherung und -Wiederherstellung wie z. B. in der aktuell in Entwicklung befindlichen bewusstSEINswelt, http://bewusstseinswelt.at. Hierbei ist die Identifizierung und Nutzung von Synergiepotentialen aus der Zusammenarbeit mit Kompetenzträgern aus Praxis, Bildung, Wissenschaft, Forschung und Entwicklung ein zusätzlicher Benefit der einer Region, ein Dorf zu einer Synapse im globalen Kompetenzpool werden läßt. Dabei bringt das OTELO-Konzept von Martin Hollinetz, http://www.otelo.or.at, den kreativen Freiraum auf die kommunale Ebene, auch für Evolution durch Innovation im gesundheitsfördernden Sektor.
HH: Während es in Städten eher zu viele Ärzte gibt, fehlen sie auf dem Land vielerorts. Und in den nächsten Jahren erreicht ein Großteil der Allgemeinmediziner das gesetzliche Renteneintrittsalter. Einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden, gestaltet sich für Landärzte schwierig. Alternative Modelle wie medizinische Versorgungszentren, Zweigpraxen ( Gesundheitszentrum Schladen), nichtärztliche Praxisassistenten, mobile Praxen ( rollende Zahnarztpraxis) oder Telemedizin können die medizinische Versorgung verbessern. Unzureichende Abrechnungsmöglichkeiten und starre Berufsordnungen behindern häufig deren Verbreitung
HH: Mit der Zahl Hochbetagter wächst künftig auch die Zahl der Personen, die Pflege und Unterstützung benötigen. Gleichzeitig droht vor allem in ländlichen Regionen ein Mangel an beruflich Pflegenden. Generationsübergreifende und kleinräumige Unterstützungsnetzwerke, in denen Angehörige, Nachbarn, bürgerschaftlich Engagierte und professionelle Dienstleister zusammenarbeiten, können ein zusätzliches Standbein im Versorgungsmix bilden. Gemeinschaftliche Wohnformen ( Demenz-WG „Lichtblick“, Wachkoma-WG Mössingen) mit Betreuung bieten sich gerade auf dem Land als Alternative zu herkömmlichen Heimen an. Das Heimrecht kann je nach Bundesland jedoch für solche Wohngemeinschaften eine Stolperfalle darstellen – insbesondere wenn Anforderungen an Personalausstattung oder bauliche Voraussetzungen unnötig hoch sind
sozialer Raum
"Lone Eagles" sind im Aussterben begriffen.
Warum ins Dorf? die RICHTIGEN Nachbarn, gleichgesinnte, mit denen sich was UNTERNEHMEN lässt!
Leben im ländlichen Raum funktioniert eigentlich nur wenn es als Gemeinschaftliches begriffen und geplant wird --> ist eine riesige Gestaltungschance
Beispiele wie Cohousing Pomali und Lebensraum Gänserndorf oder auch Work-Life Park Projekt in St. Martin
starke Motivation, mit den RICHTIGEN Leuten benachbart zu sein - setzt auch sowas wie Gemeinschaftsbildungsprozesse voraus
Auf ganz konventionellen Wegen kann die Nahversorgung ins Dorf zurückkehren, wenn sich die Initiative der Dorfbewohner mit der Logistik von Handelsunternehmen (Tegut in D, SPAR oder Kastner in Österreich) verbinden lässt. Auf diese Weise sind in den letzten Jahren Dorfläden in Orten (wieder)entstanden, die keine Chance mehr zu haben schienen - es bildet sich eine neue Kultur multifunktionaler Läden, die z.T. auch Postpartner etc. sind.
HH: Als Reaktion auf diese Entwicklung entstehen mancherorts dörfliche Dienstleistungszentren (Grosse Emma) oder bürgerschaftlich organisierte Dorfläden, die ein vielfältiges Angebot unter einem Dach bündeln (DORV-Zentrum Barmen).
Versorgung im Notfall
HH: Manche ländlichen Gemeinschaftsaufgaben liegen traditionell in der Hand einzelner Bürger und zivilgesellschaftlicher Organisationen – etwa der Brand- und Katastrophenschutz oder die Jugend- und Seniorenarbeit. Wo die Bevölkerung schwindet und altert, schafft es allerdings nicht mehr jedes Dorf, alles selbst zu organisieren. Als Antwort entstehen interkommunale Kooperationen ( Brandschutzverband VG Seenplatte). Zudem wird nachbarschaftliche Hilfe wichtiger und erhält daher mancherorts eine organisierte Form ( Zeitbanken). Bei Landratsämtern oder Finanzbehörden können diese neuen Organisationsformen auf Vorbehalte stoßen. Daneben fällt es kleineren ehrenamtlichen Initiativen schwer, die Anforderungen größerer Förderprogramme zu erfüllen
ist sicher ein schwerer zu bewältigender Faktor, doch hängt es gerade auch an den demografischen und sozialen Entwicklungen: ein ländlicher Raum der Zuzugsareal ist, wird auch Hochwasser und Katastrophen leichter bewältigen bzw. vorbeugen können.
Integration und Fremdheit
Die zunehmende Konfrontation von Gemeinden mit drohender schleichender oder sogar massiver Abwanderung setzt an vielen Orten überraschende Prozesse in Gang, in deren Zentrum die Öffnung für Neuankömmlinge und Zuzügler steht. Spektakulär ist der Fall des italienischen Dorfs Riace in Sizilien gewesen, das hunderte "Boat People" aufnahm und damit sein Überleben sicherte. - http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/italien-dorf-riace-fluechtlinge-zuhause
Eine "Willkommenskultur" ist im Entstehen, die es Rückwanderern in den ländlichen Raum leicht macht, sich in der Dorfgemeinschaft zu integrieren.
Infrastruktur Breitband ist sehr wichtig - auch hier endlich Umdenken
Ausblick: Experimente unterstütren!
Beispiel St. Martin (s.o.): Gratis Infrastruktur für Startups und eine Ökosiedlung: "Permakultur und Technik in einem"
Innovation braucht Infrastrukturen, Grundstücke, Förderung ...