CreateSpace ist ein Tochterfirma von Amazon für das "Print on Demand" (POD) Veröffentlichen von Taschenbüchern. Damit lassen sich inhaltsorientierte Buchprojekte preisgünstig und effizient realisieren. Nicht geeignet ist das für verlagsreputationsorientierte Buchprojekte ("... mein Buch bei Springer erschienen..."). Entscheidend ist, dass man völlig autonom ist ein Buchprojekt zu machen und dass man den Preis selbst festlegen kann, und zwar so günstig, dass er kein Kaufhindernis darstellt. Man bindet das Buch dadurch auch nicht an CreateSpace, sondern kann jederzeit zu einem Verlag wechseln, wenn man das möchte. -- HelmutLeitner
Wie geht das:
technisch gesehen
Man schreibt das Buch in einem normalen Textprogramm, z. B. LibreOffice und exportiert diesen Buch-Innenteil als PDF.
Man lädt sich ein dazupassendes Template-PDF und macht sich mit einem geeigneten Grafikprogramm, das PFD editieren kann, das Buchcover
beide Dateien lädt man hoch, daraus (nach Checks und Konvertierungen) wird das Buch produziert
Kalkulation
man wählt ein Buchformat (trim size) des Buches, z. B. 6 x 9 inch, das Buchformat hat übrigens keinen Einfluss auf die Kosten
man kalkuliert das Projekt, mittels der Seitenzahl
man überlegt sich den Preis und die damit verbundenen Tantiemen
man überlegt sich, wie man selbst die Qualität des Buches sichert (wie ersetzt man das Verlags-Lektorat)
Grober Workflow
man registriert sich bei CreateSpace
dazu braucht man eine nationale Steuernummer (z. B. eine österreichische oder deutsche)
man legt ein Buchprojekt an
man wählt eine Gratis-Amazon-ISBN oder besorgt sich eine eigene ISBN (die etwas kostet)
man lädt Cover-PDF und Innenteil-PDF
zwischendurch
legt man den Preis offiziell fest
ergänzt bibliographische Daten des Buches und eine werbewirksame Kurzbeschriebung des Buches
man überlegt sich den Modus der finanziellen Abrechung der Tantiemen (Royalties), entweder über Scheck (langsam, Gebühren), oder über ein deutsches oder amerikanisches Bankkonto (Payoneer bietet für 30$ pro Jahr ein geeignetes Konto an)
man wählt die Verkaufskanäle (meist wohl alle verfügbaren)
automatischer Reviewprozess prüft die PDFs auf Probleme
man korrigiert oder startet einen manuellen Reviewpeozess
man bekommt ein ok, und einen Digital Proof, also eine PDF, das dem fertigen Buch entspricht, zur Endkontrolle
man kann vorab ein "Physical Proof" bestellen, also eine Probebuch (einzigen Kosten, wahrscheinlich Express, ca. 20 €)
wenn alles passt, gibt man via "Approve Proof", das Buch zum Verkauf frei
kurze Zeit später ist das Buch über Amazon verfügbar
die Abrechnungen erfolgen am Monatsende für das Vormonat, bei Scheck mit einem unteren Limit von 100 Einheiten je Währung (d. h. erst wenn man ein Guthaben von z. B. 100+ EUR hat, erfolgt eine Scheckausstellung), bei Bankkonto ohne unteres Limit.
man kann das Buch auch selbst zu einem günstigen Preis beziehen, um es zu verkaufen oder anderweitig zu nutzen.
man kann das Buch jederzeit updaten
man kann das Buch jederzeit vom Verkauf bei Amazon zurückziehen (es bleibt aber für den Gebrauchthandel bestehen), bzw. über einen anderen Verlag veröffentlichen (es wird dann aber eine andere ISBN notwendig, und sinnvollerweise ein neues Cover)
Wichtig ist, wie bei jedem Buch, dass es sich nur verkauft, wenn jemand dafür Marketing macht. Nur in wenigen Ausnahmefällen, bei erwartbaren Bestsellern, tun das die Verlage. Verlagsprospekte sind wirkungslos. Hunderttausende Bücher, davon tausende wirklich interessante Bücher, liegen wie Blei in den Regalen oder in den Lagern der Verlage, und verkaufen nur ein paar Exemplare pro Jahr, wenn überhaupt.
Ein Autor kann sein Buch über seine Kontakte, Sozial Media, Blogs, eine Buch-Webseite bekannt machen. Er kann Kontakte zu möglichen Interessenten und Multiplikatoren suchen, und ihnen das Buch ans Herz legen oder sie mit Gratis-Exemplaren versorgen. In der Hoffnung auf Mundpropaganda oder Rezensionen. Er kann Lesungen oder Vorträge zu seinem Buch machen. usw. usf.